Es gibt unterschiedliche Batteriearten für das Wohnmobil zum Beispiel die Lithium-, AGM- und Gel-Batterie. Alle Batterien haben ihre Berechtigung. Wir stellen dir die jeweiligen Vor- und Nachteile der Batteriearten vor und unterstützen dich bei der richtigen Auswahl der Batterie. Darüber hinaus ermitteln wir die optimale Batteriekapazität, die auch von deinem Reiseverhalten abhängt.
Grundlagen
Jedes Wohnmobil verfügt über eine Starterbatterie sowie über mindestens eine zusätzliche Bordbatterie, die voneinander getrennt verbaut werden.
Die Installation einer zusätzlichen Bordbatterie stellt sicher, dass auch bei völliger Entladung das Fahrzeug mit der Starterbatterie gestartet werden kann. Während der Fahrt werden die Batterien mit Hilfe der Lichtmaschine aufgeladen, daher müssen Sie technisch miteinander verbunden sein. Sobald der Motor ausgeschaltet wird, wird die Starterbatterie von der Bordbatterie getrennt.
Diese automatische Trennung sowie die Verbindung der Batterien wird von einem Trennrelais beziehungsweise einem Umschaltrelais durchgeführt. Das Trennrelais verhindert, dass die Bordbatterie bei ausgeschaltetem Motor die Starterbatterie entladen wird. Das Relais wird in der Nähe der Starterbatterie, zwischen der Starter- und der Borbatterie verbaut.
Bei beiden Batterietypen handelt es sich in der Regel um 12 Volt Batterien, es sind allerdings auch 24 Volt-Systeme möglich.
Nachfolgend erläutern wir die Unterschiede der Starter- und Bordbatterie und stellen die unterschiedlichen Batterietypen mit ihren Vor- und Nachteilen im Detail vor.
Starterbatterie im Wohnmobil
Die Starterbatterie dient ausschließlich, um die Zündung des Fahrzeugs zu starten. Die Lichtmaschine des Fahrzeugs erzeugt den Strom und lädt während der Fahrt die Starterbatterie auf. Darüber hinaus werden die Verbraucher des Fahrzeugs wie zum Beispiel die Sitzheizung, die Klimaanlage, das Radio sowie die Ambiente-Beleuchtung über die Lichtmaschine mit der benötigten Strommenge versorgt.
Diese Batterie im Wohnmobil stellt beim Starten des Motors kurzfristig eine große Menge an Strom zur Verfügung und wird dann während der Fahrt nicht mehr verwendet. Alle Verbraucher des Fahrzeugs wie zum Beispiel die Klimaanlage werden während der Fahrt von der Lichtmaschine versorgt.
Die Starterbatterie wird im Vergleich zur Bordbatterie nicht ständig geladen und entladen wird und unterscheidet sich konstruktiv sehr stark von der Bordbatterie. Diese und sind nicht für eine zyklische Belastung ausgelegt. Die Starterbatterien bestehen sehr vereinfacht ausgedrückt aus dünnen großflächigen Bleiplatten, welche von verdünnter Schwefelsäure umgeben sind.
Bei der Starterbatterie handelt es sich in der Regel um einen 12 Volt Akku, daher befinden sich auch ausschließlich 12 Volt Anschlüsse in einem Fahrzeug wie zum Beispiel ein Zigarettenanzünder.
Aufbau einer Starterbatterie
Die Verbraucher eines Wohnmobils wie zum Beispiel der Kompressor-Kühlschrank und die Heizung des Wohnmobils werden dagegen von der Bordbatterie mit ausreichendem Strom versorgt.
Bordbatterie / Aufbau-Batterie im Wohnmobil
Im Gegensatz zur Starterbatterie müssen die Bordbatterien für eine zyklische Belastung, also für ein regelmäßiges Auf- und Entladen, ausgelegt sein. Daher eignen sich die typischen Starterbatterien mit den dünnen Blei-Säure-Bleiplatten nicht als Bordbatterie.
Die Bordbatterie versorgt die Verbraucher des Wohnmobils, wie zum Beispiel den Kühlschrank, die Heizung sowie das Licht des Wohnmobils immer wieder mit kleinen Strommengen.
Es gibt unterschiedliche Bordbatteriearten, die sich hinsichtlich der Zyklenfestigkeit und der damit verbundenen Lebensdauer der Akkus unterscheiden. Darüber hinaus unterscheiden sie sich hinsichtlich der Batterietechnik deutlich voneinander. Unter Zyklenfestigkeit versteht man, wie oft ein Akku entladen werden kann, bis seine Kapazität auf Dauer reduziert wird.
Auswahl der Bordbatterie
Die richtige Typen-Auswahl der Bordbatterie hängt maßgeblich vom Reiseverhalten ab. Zunächst solltest du dein Reiseverhalten betrachten. Übernachtest du meist auf Campingplätzen und hast die Möglichkeit jede Nacht den Landstrom zu nutzen, reicht in der Regel eine AMG- oder Gel-Batterie mit einer geringen Ladekapazität von 100 Ah aus.
Die Gel-Batterie hatte sich in der Vergangenheit, durch einen dickeren Plattenaufbau für eine zyklische Entladung bewährt. Diese wurde aber inzwischen durch die AGM-Batterie abgelöst. Die AGM-Batterie hat den Vorteil, kurzfristig höhere Strommengen für einen Wechselrichter zur Verfügung stellen zu können. Dieser Vorteil ist durch den dünneren Plattenaufbau begründet.
Bevorzugst du aber „freie“ übernachten und möchtest weitgehend unabhängig von den Campingplätzen sein, kommt dagegen eine LiFePO4 Lithium Batterie mit einer größeren Akkukapazität für das Wohnmobil in Frage.
Auch hängt die richtige Auswahl der Bordbatterie von den täglichen Fahrstrecken ab, fährst du beispielhaft jeden Tag für 1 – 2 Stunden mit deinem Wohnmobil, wird die Lichtmaschine die Bordbatterie während der Fahrt immer wieder aufladen. In diesem Fall reicht auch eine klassische AGM-Batterie mit 100 – 200 Amperestunden (Ah) völlig aus.
Wenn du aber gerne mehrere Tage an einem Ort verweilen möchtet und nicht auf einem Campingplatz stehst, solltest du eine ausreichende Batteriekapazität einkalkulieren. In diesem Fall wäre die Lithium-Batterie die beste Wahl.
Dimensionierung Ladebooster vs. Batteriekapazität
Abhängig von der Batteriekapazität sollte die Leistung des Lade-Boosters entsprechend dimensioniert werden.
Als Richtwert lässt sich sagen, dass die Leistung des Lade-Boosters bei maximal 15-20 % der Batteriekapazität liegen sollte.
Für uns kam aufgrund der gewünschten Autarkie von Beginn an nur eine Lithium-Batterie (LiFePO4) mit all deren Vorteilen in Betracht. Auch haben wir uns für eine Batteriekapazität von 400 Ah entschieden, da wir mit Strom kochen.
Wir haben uns konkret für die Winston WB-LYP 100 Ah (3,2 V / 100 Ah)* entschieden.
Wir haben vier dieser Lithium-Batterien in Reihe geschaltet, um einen Batterie-Block mit einer Kapazität von jeweils 100 Ah bei 12,8 Volt zu erreichen (4 * 3,2 Volt = 12,8 Volt). Da wir uns für eine Batteriekapazität von 400 Ah entschieden haben, mussten wir diese vier Blöcke parallel miteinander elektrisch verbinden.
Alternativ wären auch folgende bereits fertig montierte Lithium-Batterien möglich:
Büttner MT LI 105 Lithium-Batterie 105 Ah*
Victron Lifepo4 Lithium-Batterie 100 Ah*
Bei Fritz Berger* sowie bei Camping Wagner* findest du eine große Auswahl an Equipment, um dein Wohnmobil auszustatten.
Bilder Lithium-Batterien
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die gewünschte Autarkie, das Reiseverhalten sowie der individuelle durchschnittliche Tages-Strombedarf maßgeblich den benötigten Batterietyp als auch die benötigte Batteriekapazität beeinflussen. Die richtige Auswahl der Wohnmobil Batterien ist daher von Bedeutung.
Hinsichtlich der optimalen Akkukapazität solltest du zunächst deinen individuellen Strombedarf ermitteln, denn die benötigte Batteriekapazität hängt maßgeblich von deinem Tages-Strombedarf ab. Darüber hinaus spielt es eine Rolle, ob du verstärkt in den Sommer- oder Wintermonaten unterwegs sein wirst. Im Winter ist der durchschnittliche Strombedarf aufgrund der Heizung und des Lichtes höher als in den Sommermonaten.
Einbau der Wohnmobil Batterien
Der Einbau der Bordbatterie sollte stets in der Nähe des Ladeboosters verbaut werden, um die Länge der Zuleitungen auf ein Minimum zu beschränken. Der Ladebooster muss zwischen der Starterbatterie und der Bordbatterie eingebaut werden.
Darüber hinaus ist es wichtig darauf zu achten, dass passende Batteriekabel mit einem ausreichenden Querschnitt verbaut werden. In unserem Fall mussten wir einen Kabelquerschnitt von mindestens 35 mm2 verbauen.
Die richtige Dimensionierung des Batteriekabels ist sehr wichtig, da die Ladespannung durch den Widerstand im Kabel reduziert wird. Zu dünne und/oder zu lange Zuleitungen verursachen einen deutlichen Spannungsverlust und kann auch zur Überhitzung führen.
Es ist leider nicht möglich an dieser Stelle eine konkrete Dimensionierung der Zuleitungen darzustellen, da diese individuell von der Länge der Zuleitungen sowie der Leistung des Lade-Boosters abhängen.
Wenn aus Kapazitätsgründen mehrere Bord-Batterien eingebaut werden sollest du darauf achten, dass ausschließlich Wohnmobil Batterien mit gleicher Kapazität, gleicher Bauart und gleichem Alter verbaut werden.
Bemerkung
Grundsätzlich sollte der Einbau der Batterien, der Lade-Boosters sowie die Verlegung der Zuleitungen von einem Elektriker durchgeführt werden, um später böse Überraschungen zu vermeiden. Auch ist es möglich diese Einbauarbeiten von einer Kfz-Werkstatt oder einer Wohnmobil-Werkstatt durchführen zu lassen.
Batteriearten
Gel-Batterien im Wohnmobil
Bei der Gel-Batterie handelt es sich um eine VRLA einer sogenannten „ventilgeregelten Blei-Säure-Batterie“. Bei diesem Batterietyp ist die Säure (Kieselsäure) eingedickt sowie gelförmig und daher auslaufsicher. Es handelt es sich um eine fest verschlossene Batterie, die wartungsfrei ist. Sie verfügt über ein Überdruckventil, da insbesondere bei hohen Ladeströmen es zu einer Gasentwicklung kommt, welche nach draußen abgeführt werden muss.
Die Gel-Batterie lässt sich nur sehr begrenzt in Kombination mit einem Wechselrichter betreiben, da grundsätzlich nur eine langsame Entladung und Aufladung der Batterie möglich ist. Wer in seinem Wohnmobil eine Espressomaschine oder einen Föhn betreiben möchte und somit einen Wechselrichter verbauen muss, für den kommt eine Gel-Batterie nicht in Frage.
Eine Entladungstiefe von 30 % bis 50 % sollte nicht unterschritten, da du bei weiterer Unterschreitung die Langlebigkeit der Wohnmobil Batterie deutlich reduzieren würdest. Wenn dies beachtet wird, können je nach Hersteller etwa 750 Ladezyklen erreicht werden. Dies hängt allerdings vom Ladungsintervall und von der jeweiligen Entladungstiefe ab.
Vor- und Nachteile der Gel-Batterie
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Wartungsfrei | Nur begrenzt mit Wechselrichtern kombinierbar |
Fest verschlossene Batterie | Langsamer Lade- und Entladungsprozess |
Bessere Zyklenfestigkeit als AGM Batterien | Hohes Gewicht |
Auslaufsicher | Nur mittlere Lade- und Entladeströme möglich |
Höhere Tiefenentladung möglich als bei AGM-Batterien | Kälteempfindlich |
Fazit
Die Gel-Batterie zeichnet sich durch langsame Lade- und Entladeprozess aus, auch sind die erreichbaren Lade- und Entladeströme nur im mittleren Bereich anzusiedeln. Bei diesem Batterietyp ist eine Entladetiefe von 30 % bis 50 % möglich, somit ist eine höhere Entladetiefe möglich als bei den AGM-Batterien. Die maximal mögliche Entladetiefe sollte bei der Berechnung der benötigten Batteriekapazität berücksichtigt werden.
Mastervolt MVG 12/200 Gel-Batterie 200 Ah*
Bei Fritz Berger* sowie bei Camping Wagner* findest du eine große Auswahl an Equipment, um dein Wohnmobil auszustatten.
AGM-Batterien im Wohnmobil
Bei der AGM-Batterie handelt es sich um eine Vliesbatterie, bei der die Säure im Vlies gebunden ist und nicht im Vergleich zur Gel-Batterie in Form von Gel eingedickt ist. Wie auch bei der Gel-Batterie haben wir es hierbei mit einer VRLA „ventilgeregelte Blei-Säure-Batterie“ zu tun.
Die AGM-Batterie ist absolut wartungsfrei, ist fest verschlossen und kann daher auch nicht auslaufen. Der Vorteil gegenüber den Gel-Batterien liegt darin, dass hohe Lade- und Entladungsströme möglich sind. Diese Eigenschaft macht die Kombination mit einem leistungsstarken Wechselrichter möglich, das ist sehr wichtig, wenn zum Beispiel eine Espressomaschine oder auch ein Föhn im Wohnmobil eingesetzt werden sollte.
Ein weiterer Vorteil gegenüber den Gel-Batterien, dass die Ladungs- und Entladungsprozesse deutlich schneller verlaufen. Allerdings ist die maximale Entladungstiefe von 50 % kontraproduktiv, insbesondere dann, wenn eine größere Batteriekapazität benötigt wird. Wenn die Entladungstiefe von 50 % stets unterschritten wird, führt dies zu einer verkürzten Lebensdauer.
Diesem Sachverhalt könnte man aber mit einer zweiten oder dritten Bordbatterie entgegenwirken. Wenn dagegen die AGM-Batterie im Wohnmobil täglich bis maximal 50 % entladen wird, wird man viel Freude an dieser Batterie haben. Das Gewicht der AGM-Batterien ist analog der Gel-Batterie recht hoch.
Vor- und Nachteile der AGM-Batterie
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Wartungsfrei | Hohes Gewicht |
Fest verschlossene Batterie | Maximale Entladungstiefe von 50 % |
Schneller Lade- und Entladungsprozess | Hitzeempfindlich |
Auslaufsicher | |
Mit leistungsstarken Wechselrichtern kombinierbar | |
Kälteunempfindlich |
Fazit
Die AGM-Batterie zeichnet sich durch schnelle Lade- und Entladeprozess aus, auch sind die erreichbaren Lade- und Entladeströme im hohen Bereich anzusiedeln. Durch diesen Sachverhalt lassen sich die AGM-Batterien sehr gut mit leistungsstarken Wechselrichtern kombinieren. Bei diesem Batterietyp ist eine Entladetiefe von max. 50 % möglich, somit lassen sich nur maximal 50 % der vorhanden Batteriekapazität nutzen. Die maximal mögliche Entladetiefe sollte bei der Berechnung der benötigten Kapazität im Wohnmobil berücksichtigt werden.
Berger AGM-Batterie LA95 – 108 Ah*
Büttner MT AGM 120 AGM-Batterie 120 Ah*
Bei Fritz Berger* sowie bei Camping Wagner* findest du eine große Auswahl an Equipment, um dein Wohnmobil auszustatten.
Lithium Batterien / LiFePO4 im Wohnmobil
Die Lithium-Batterie besticht durch ihre hohe Entladungstiefe, sie kann im Gegensatz zu den anderen Batterietypen bis zu 100 % entladen werden. Das bedeutet, dass die vollständige Batteriekapazität auch tatsächlich genutzt werden kann. Wenn aber darauf geachtet wird, dass stets maximal 65 % bis 70 % entladen wird, würde die Lebensdauer der Batterie das Wohnmobil überdauern. Wie aber bereits erwähnt ist auch eine vollständige Entladung möglich.
Darüber hinaus lassen sich LiFePO4 Batterien sehr schnell laden und entladen und es sind hohe Entlade- und Ladeströme möglich. Dieser Sachverhalt führt dazu, dass diese Batterien mit leistungsstarken Wechselrichtern zu kombinieren sind.
Ein weiterer Vorteil gegenüber AGM- und Gel-Batterien ist das niedrige Gewicht der Lithium Batterien und dieser Gewichtsvorteil hilft uns eine Überladung des Wohnmobils zu vermeiden. Auch dieser Batterietyp ist wartungsfrei sowie fest verschlossen, so dass nichts auslaufen kann. Darüber hinaus ist die Lithium-Batterie lageunabhängig, das bedeutet, dass sie liegend oder stehend eingebaut werden kann. Dies macht die Suche nach einem geeigneten Platz im Wohnmobil deutlich einfacher. Darüber hinaus schadet es der Lithium-Batterie im Gegensatz zu den Gel- und AGM-Batterien nicht, wenn sie nicht vollständig aufgeladen wird.
All diese Vorteile haben seinen Preis. Der Preis ist aus unserer Sicht auch der einzige Nachteil der Lithium-Batterie, der aber nicht zu verachten ist.
Zusammenfassung Vor- und Nachteile LiFePO4
Vor- und Nachteile der Lithium-Batterie / LiFePO4
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Wartungsfrei | Hoher Anschaffungspreis |
Geringes Gewicht | Moderne Ladetechnik notwendig |
Fest verschlossene Batterie | |
Schneller Lade- und Entladungsprozess | |
Hohe Entladungstiefe bis zu 100 % möglich | |
Hohe Zyklenfestigkeit (hohe Langlebigkeit) | |
Auslaufsicher | |
Mit leistungsstarken Wechselrichtern kombinierbar | |
Geringe Kälteempfindlichkeit | |
Müssen nicht voll aufgeladen werden |
Fazit – Lithium Batterien
Die Lithium Batterie des Wohnmobils zeichnet sich durch schnelle Lade- und Entladeprozess aus, auch sind die erreichbaren Lade- und Entladeströme im hohen Bereich anzusiedeln. Aus diesem Grund lassen sich die Lithium-Batterien sehr gut mit leistungsstarken Wechselrichtern kombinieren.
Durch die sehr hohe Entladungstiefe von bis zu 100 % kannst du die vollständige Batteriekapazität auch tatsächlich nutzen. Dies ist bei einer AGM- oder einer Gel-Batterie nicht möglich. Wenn zum Beispiel dein durchschnittliche Tages-Strombedarf bei etwa 80 Ah liegen würde, würde dir eine Lithium-Batterie von 100 Ah völlig ausreichen. Im im Falle einer AGM-Batterie müsstest du zwei Batterien mit einer Kapazität von jeweils 100 Ah anschaffen.
Bei der Lithium-Batterie handelt es sich um die leichteste Batterieart, nur der recht hohe Anschaffungspreis trübt die Vorteile der Lithium-Batterie ein.
Unsere Auswahl
Für uns kam aufgrund der gewünschten Autarkie von Beginn an nur eine Lithium-Batterie (LiFePO4) mit all deren Vorteilen in Betracht. Auch haben wir uns für eine Batteriekapazität von 400 Ah entschieden, da wir mit elektrischem Strom kochen.
Wir haben uns konkret für die Winston WB-LYP 100 Ah (3,2 V / 100 Ah) entschieden.
Aus diesen Winston LiFePO4 LYP 100 Ah – 3,3 Volt Elementen haben wir unsere eigene Batterie gebaut, dies war wirklich sehr einfach. Hierzu haben wir vier dieser Lithium-Batterien in Reihe geschaltet, um einen Batterie-Block mit einer Kapazität von 100 Ah mit 12,8 Volt zu erreichen (4 * 3,2 Volt = 12,8 Volt). Da wir uns für eine Batteriekapazität von 400 Ah entschieden haben, mussten wir vier dieser zusammengestellten Blöcke parallel miteinander elektrisch verbinden.
Die einzelnen Winston Elemente haben folgende Abmessungen: Höhe: 21,6 cm / Breite: 14,3 cm / Tiefe: 6,7 cm
Es gibt vom gleichen Hersteller noch weitere Lithium-Elemente in diversen Abmessungen und Kapazitäten. Diese Lithium Batterie Elemente werden ausschließlich in China hergestellt, so dass die Lieferung rund zwei Wochen dauerte. Der große Vorteil unseres Aufbaus (4 * 100 Ah mit 3,2 Volt = 1 Batterieblock) besteht darin, dass im Falle einer Beschädigung wir die einzelnen Elemente austauschen können. Würde dir bei einer fertigen Lithium-Batterie nur ein Element in der fest verbauten Batterie ausfallen, müsstest du die ganze Batterie entsorgen.
Wer sich aber nicht zutraut, diese Wohnmobil Lithium-Batterie in Eigenregie elektrisch zu verbinden oder auch keinen Elektriker in seinem Freundeskreis hat, der kann auf fertig montierte Lithium-Batterien zurückgreifen. Anbei einige Beispiele:
Liontron Lithium Batterie 100 Ah*
Büttner MT LI 105 Lithium-Batterie 105 Ah*
Victron Lifepo4 Lithium-Batterie 100 Ah*
Bei Fritz Berger* sowie bei Camping Wagner* findest du eine große Auswahl an Equipment, um dein Wohnmobil auszustatten.
Wohnmobil Batterie – Ladezustand
Ladezustand AGM und Gel-Batterien
Die meisten Wohnmobile haben lediglich ein Kontrollpanel in der Kabine installiert, welches nur drei oder vier verschiedene Ladestufen anzeigen kann. Typische Ladelevel sind „voll“, „halbvoll“, „nahezu leer“ oder „vollständig leer“. Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese Kontrollpanels teilweise sehr schnell von „halbvoll“ auf „nahezu leer“ umschalten.
Besser ist der Einbau eines Voltmeters, zwecks Ermittlung der aktuellen Batteriespannung in Volt. Die jeweilige Spannung gibt Auskunft über den aktuellen Ladezustand der Batterie. Diese Angaben gelten ausschließlich für die AGM- und auch die Gel-Batterien.
12,9 Volt = 100 % aufgeladen
12,8 Volt = 80 % aufgeladen
12,6 Volt = 70 % aufgeladen
12,4 Volt = 60 % aufgeladen
12,0 Volt = 20 % aufgeladen
< 12,0 Volt = 0 % aufgeladen (Tiefenentladung)
Es sollte darauf geachtet werden, dass die AGM-Batterien maximal bis zu 50 % entladen und die Gel-Batterien maximal bis zu 70 % entladen werden, ansonsten wird die Langlebigkeit dieser Batterien eingeschränkt. Nur die LiFePO4 (Lithium-Batterie) darf vollentladen werden.
Votronic LCD-Charge Control S-VCC*
Verwendung von Batteriecomputern
Die Verwendung von Batteriecomputers im Wohnmobil stellt allerdings gegenüber den „einfachen“ Voltmetern ein Optimum dar. Die Batterie-Computer sind allerdings auch hochpreisiger. Mit Hilfe eines Batterie Computers lassen sich neben der Spannung in Volt unter anderem noch zusätzlich die aktuell verfügbare Strommenge in Ampere, die aktuell verfügbare Batteriekapazität in Amperestunden (Ah) und in Prozent sowie die Restlaufzeit in Stunden anzeigen.
Hiermit hast du eine deutlich bessere Kontrolle über den aktuellen Ladezustand. Mit diesen Detailinformationen kannst du deine Reiseplanung deutlich verlässlicher planen, ohne Überraschungen zu erleben. Zum Beispiel könntest du eine gewisse Fahrzeit für den nächsten Tag einplanen, um die Batterien mit Hilfe des Lade-Boosters wieder aufzuladen oder du könntest einen Campingplatz ansteuern. Wir verwenden den Batteriecomputer Votronic Jupiter 400 mit Smart-Shunt*. Es gibt aber auch folgende Alternativprodukte.
Votronic LCD-Batterie-Computer 100 S mit Smart-Shunt*
Büttner Batterie-Computer MT 4000 iQ*
Bei Fritz Berger* sowie bei Camping Wagner* findest du eine große Auswahl an Equipment, um dein Wohnmobil auszustatten.
Ladezustand Lithium-Batterien (LiFePO4)
Bei den Lithium Batterien ist es leider nicht möglich den Ladezustand über ein Spannungsdiagramm zu ermitteln, da die Spannung in Volt über lange Zeit fast konstant bleibt. Die Spannung verharrt bei etwa 3,3 Volt bis kurz vor der vollständigen Aufladung, um dann in sehr kurzer Zeit auf rund 3,65 Volt anzusteigen.
Beim Entladevorgang sieht es sehr ähnlich aus, die Spannung verharrt lange bei rund 3,3 – 3,1 Volt, um dann sehr schnell auf etwa 2,7 Volt oder weniger abzufallen. Siehe hierzu das Spannungs-Ladezustand Diagramm.
Aufgrund der Tatsache, dass die Lithium Batterien eine sehr flache Entladungskurve aufweist und sich die Spannung somit nur sehr geringfügig im Verlauf der Entladung verändert, ist es schwierig mit Hilfe eines einfachen Voltmeters den Ladezustand einer Lithium-Batterien zu ermitteln.
Bei Lithium Batterien im Wohnmobil sollten spezifische Strommesser bzw. Lademesser verwendet werden. In diesem Fall wird die in die Batterie eingespeiste Menge der elektrischen Energie (Ladungsmenge) sowie die aus der Batterie entnommen elektrische Energie (Entladungsmenge) gemessen und miteinander abgeglichen. Die modernen Batteriecomputer können neben der aktuell anliegenden Spannung in Volt auch die Ladungs- und Entladungsstrommengen erfassen und somit den Ladungszustand der Lithium-Batterie ermitteln.
Büttner Batterie-Computer MT 4000 iQ*
Votronic Batterie-Computer VPC Jupiter 400*
Wir haben dir einen Überblick hinsichtlich einer Wohnmobil-Ausrüstung erstellt. Wenn du planst ein Wohnmobil auszurüsten oder du wissen möchtest welche Gegenstände auf einer Wohnmobil-Reise mitgenommen werden sollten, bist du hier richtig. Auch ist es dort möglich die Ausrüstung-Liste als pdf-Datei herunterzuladen.
Bei den beiden großen Campingversandhäusern Camping Wagner* und Fritz Berger* findest du eine große Auswahl an Equipment, um dein Wohnmobil auszustatten.
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