Inhalt
- Vorteile – Kochen mit Gas im Wohnmobil – Gasherd
- Nachteile – Kochen mit Gas im Wohnmobil – Gasherd
- Vorteile und Nachteile Zusammenfassung – Kochen mit Gas im Wohnmobil – Gasherd
- Allgemein: Kochen mit Strom im Wohnmobil – Elektroherd
- Vorteile – Kochen mit Strom im Wohnmobil – Elektroherd
- Nachteile – Kochen mit Strom im Wohnmobil – Elektroherd
- Vorteile und Nachteile Zusammenfassung – Kochen mit Strom im Wohnmobil – Elektroherd
Ist ein Elektroherd oder ein Gasherd im Wohnmobil die bessere Wahl? Wir erläutern die Vor- und Nachteile des Kochens mit Strom und Gas im Wohnmobil.
An dieser Frage scheiden sich die Geister und es ist auch eine Frage der Philosophie. In der Vergangenheit war es im Grunde keine Frage, es wurde fast immer mit Gas gekocht. Der Trend geht aber aktuell aus guten Gründen in die Richtung mit Strom zu kochen.
Auch wir haben uns vor der Konfiguration unseres Wohnmobils viele Gedanken hinsichtlich dieses Themas gemacht. Wir haben allerdings das Thema ausschließlich vor dem Hintergrund der Autarkie betrachtet und nicht wie sich die Speisen besser zubereiten lassen.
Für beide Systeme haben wir die jeweiligen Vor- und Nachteile einmal gegenübergestellt. Die Art des Kochens beeinflusst auch die Autarkie des Wohnmobils.
Vorteile – Kochen mit Gas im Wohnmobil – Gasherd
Fangen wir mit dem Gasherd an, der in den allermeisten Fällen nach wie vor zum Einsatz kommt.
Der größte Vorteil des Gaskochers ist, dass das Kochen unabhängig vom vorhandenen Strom erfolgen kann. In diesem Zusammenhang solltest du auch berücksichtigen, auf welche Art und Weise dein Wohnmobil beheizt wird. Heizt du das Wohnmobil mit Gas beheizt, spricht im Grunde nichts dagegen auch zum Kochen das Gas zu verwenden. Die Leistung des Gaskochers ist mit einer Herdplatte vergleichbar. In der Regel haben die Gaskocher eine Leistung von etwa 1.500 bis 1.800 Watt.
Nachteile – Kochen mit Gas im Wohnmobil – Gasherd
Kommen wir zu den Nachteilen eines Gaskochers und die sind aus unserer Sicht reichlich vorhanden.
Ein entscheidender Nachteil ist, dass die Autarkie in einigen Fällen deutlich eingeschränkt wird. Wir müssen bei den geplanten Routen immer berücksichtigen, bei welchem Händler wir die Gasflaschen tauschen können. Hinzu kommt, dass es innerhalb von Europa unterschiedliche Flaschensystem und unterschiedliche Adapter gibt.
Auch kommt es vor, dass du deine Gasflaschen im europäischen Ausland teilweise nicht befüllen oder tauschen kannst. Das würde bedeuten, dass ggf. unterschiedliche Gasflaschen mitgenommen werden müssten. Dieser Nachteil hängt allerdings vom Reiseverhalten ab, wenn du ausschließlich in einem Land unterwegs bist oder du mit 2 Gasflaschen auskommst, stellt dies natürlich kein Nachteil dar.
Nur um einige Beispiele zu nennen. In Frankreich, Großbritannien, Italien und Portugal werden meist nur landesübliche Gasflaschen getauscht. In den Ländern Polen, Österreich, Ungarn, Slowenien, Tschechien sowie einigen Skandinavischen Ländern nutzen dagegen den Deutschen Standard und somit lassen sich in den meisten Fällen auch unsere 5 kg und 11 kg Gasflasche tauschen. Um auf Nummer sicher zu gehen helfen hier vierteilige Gasflaschen Adapter-Set*.
Weitere Nachteile – Kochen mit Gas im Wohnmobil – Gasherd
Ein weiterer Nachteil ist, dass bei beim Verbrennen von Gas in der Hauptsache Kohlendioxid (CO2) und Wasserdampf entsteht. Insbesondere der Wasserdampf, sprich die Feuchtigkeit ist für das Wohnmobil nicht ideal und musst durch Lüften immer wieder aus dem Wohnmobil entfernt werden.
Darüber hinaus hat der Gaskocher eine deutlich schlechtere Energieeffizienz. Beim Gaskocher wird viel Energie an die Umgebung abgegeben und die Temperatur im Wohnmobil erhöht. Ein Induktionsherd dagegen gibt nur dort Wärme ab, wo sie benötigt wird und erhöht die Umgebungstemperatur nicht.
Auch das hohe Gewicht der gefüllten Gasflaschen spricht nicht für ein Kochen mit Gas im Wohnmobil, wenn allerdings Gas zum Beheizen des Wohnmobils verwendet wird, sind die Gasflaschen von Grund auf fest eingeplant.
Die Verwendung eines Gasherds im Wohnmobil beeinflusst die Autarkie im Wohnmobil, denn die Abhängigkeit von Gasflaschen vermindert die Autarkie.
Vorteile und Nachteile Zusammenfassung – Kochen mit Gas im Wohnmobil – Gasherd
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Unabhänigkeit vom Strom | Länderabhängige Gasflaschentypen und Adapter |
Hohe Leistung analog eines Elektroherds | Höhere Luftfeuchtigkeit & mehr Kondenswasser im Wohnmobil (beim Verbrennen von Gas entsteht Wasser) |
Wenn der Energieträger Gas zum Heizen verwendet wird, kann das Gas auch zum Kochen verwendet werden | Abhängig vom Reiseverhalten muss die Gasflasche alle paar Tage ausgetauscht werden |
Hohes Gewicht der Gasflaschen | |
Niedrige Energieeffizienz | |
Einschränkung der Autarkie |
Allgemein: Kochen mit Strom im Wohnmobil – Elektroherd
Beim Elektroherd im Wohnmobil unterscheiden wir zwischen dem klassischen Ceranfeld und dem Induktionskochfeld. Beim Induktionskochfeld befindet sich unter der Glasoberfläche anstatt eines Heizkörpers eine Stromspule, welche ein magnetisches Wechselfeld erzeugt. Wird auf der Induktionszone (Glasscheibe) ein Topf aus magnetischem Material platziert, induziert das Magnetfeld im Boden des Topfes Wirbelströme und damit die notwendige Hitze zum Kochen.
Ein Induktionsherd im Wohnmobil ist sehr sicher, da es sich automatisch abschaltet, wenn du den Topf vom Kochfeld nimmst. Für den Betrieb eines Elektroherds wird ein 230 Volt Stromnetz benötigt, somit benötigen wir im Wohnmobil in jedem Fall einen Wechselrichter. Kommen wir zu den Vor- und Nachteilen des Kochens mit Strom.
Vorteile – Kochen mit Strom im Wohnmobil – Elektroherd
Ein großer Vorteil ist es, dass wir den Energieträger Gas vollständig aus dem Wohnmobil eliminieren können, vorausgesetzt wir heizen das Wohnmobil mit Diesel oder Benzin. Wenn du mit Strom kochst, entfällt die ständige Neubeschaffung von Gasflaschen im Urlaub. Dies macht dich vom Gas unabhängig und erhöht die Autarkie eines Wohnmobils deutlich.
Das Kochen mit Strom ist darüber hinaus deutlich energieeffizienter als das Kochen mit Gas im Wohnmobil. Die Wärme wird ausschließlich am Kochfeld zur Verfügung gestellt und die Umgebungstemperatur wird nicht mit aufgeheizt. Bei einem Gaskocher wird die Umgebungsluft mit aufgewärmt.
Darüber hinaus ist die gleiche Menge an Wasser in deutlich kürzerer Zeit zum Kochen gebracht. Der Elektroherd verfügt über ein Niveau eines Wasserkochers. Das bedeutet, dass das ein Elektroherd ein Liter Wasser in etwa 160 Sekunden (1,66 Minuten) zum Kochen bringt. Ein handelsüblicher Gasherd benötigt hierzu deutlich länger.
Wenn du mit Strom im Wohnmobil kochst, verringerst du die Feuchtigkeit im Wohnmobil signifikant, da da beim verbrennen von Gas, Wasser und Kohlendioxid entstehen. Feuchtigkeit im Wohnmobil bedeutet auch immer Kondenswasser im Wohnmobil und das mag kein Camper.
Darüber hinaus hat das Kochen mit Strom im Wohnmobil den Vorteil, dass du auf die Verwendung der schweren Gasflaschen verzichten kannst, vorausgesetzt du beheizt dein Wohnmobil mit Diesel.
Nachteile – Kochen mit Strom im Wohnmobil – Elektroherd
Wenn du mit elektrischer Energie kochen möchtest, solltest du in diesem Zusammenhang die benötigte Batteriekapazität ermitteln und ggf. auch anpassen.
Bei allen Vorteilen, welche sich durch das elektrische Kochen ergeben, müssen wir den dafür benötigten Strom zusätzlich speichern und auch zusätzlich erzeugen können. Die Autarkie wird nur erreicht, wenn wir den für das Kochen verbrauchten Strom, mit Hilfe einer Solaranlage oder durch entsprechende Fahrzeiten über einen Ladebooster generieren können.
Es gibt zwei Möglichkeiten den verbrauchten Strom erneut zu produzieren. Wir können zum einen eine entsprechend dimensionierte Solaranlage installieren oder wir können während der Fahrt des Wohnmobils zusätzlichen Strom erzeugen. Die Leistung der Solaranlage sollte dem zusätzlich benötigten Strom angepasst werden.
Stromverbrauch beim Kochen mit Strom
Es wurde vielfach nachgefragt, wieviel elektrische Energie den zum Kochen verbraucht wird. Dies hängt in der ersten Linie vom individuellen Kochverhalten ab. Entscheidend ist es wie viele Liter Wasser du pro Tag zum Kochen benötigst.
Im Schnitt verbrauchen wir rund 10 Amperestunden (Ah) pro Liter Wasser welches wir von rund 20°C zum Kochen bringen. Wie sieht ein gewöhnlicher Tag bei uns aus? Wir kochen zweimal pro Tag jeweils rund ein Liter Kaffee oder Tee und benötigen am Abend noch einmal rund 3 bis 4 Liter zum Kochen von Nudeln oder Kartoffeln.
In Summe benötigen wir über den Tag verteilt maximal 5 bis 6 Liter Wasser zum Kochen und verbrauchen hierzu etwa 50 bis 60 Amperestunden (Ah) pro Tag. Neben der erhöhten Batteriekapazität müssen wir uns auch Gedanken machen auf welche Art und Weise wir die verbrauchte elektrische Energie in Eigenregie wieder gewinnen können.
Darüber hinaus hilft ein leistungsstarken Lade-Booster im Wohnmobil, dieser kann während der Fahrzeiten, einen Teil der verbrauchten Energie wieder zu erzeugen und in der Batterie zu speichern.
Wenn wir ein Induktions-Kochfeld* betreiben wollen, müssen wir in jedem Fall einen Wechselrichter installieren, da wir die Elektroherde im Wohnmobil ausschließlich mit einem 230 Volt Netz betreiben können. Wenn du beispielhaft eine Espressomaschine oder ein Föhn im Wohnmobil verwendest, müssen wir in jedem Fall einen Wechselrichter eingebauen.
Das Kochen mit Strom im Wohnmobil hat somit auch einen entscheidenden Einfluss darauf inwieweit autark das Wohnmobil sein wird.
Vorteile und Nachteile Zusammenfassung – Kochen mit Strom im Wohnmobil – Elektroherd
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Eliminierung des Energieträgers Gas ist möglich | Batteriekapazität muss entsprechend angepasst werden |
Kochen analog wie zu Hause möglich | Eine Solaranlage als zusätzliche Stromquelle wäre von Vorteil |
Hohe Energieeffizienz | Es muss ein Wechselrichter installiert werden (230 Volt Netz) |
Wasser wird deutlich schneller erhitzt als beim Gaskocher | |
Geringeres Gewicht (keine schweren Gasflaschen notwendig) | |
Verringerung der Luftfeuchtigkeit & des Kondenswasser | |
Verbesserung der Autarkie |
Fazit
Wenn du viel Wert auf Unabhängigkeit legst und du nicht deine Route an Gasflaschenhändler ausrichten möchtest, kommst du aus unserer Sicht an einen Elektroherd nicht vorbei. Die Entscheidung, ob du mit Gas oder Strom kochst beeinflusst somit die Autarkie das Wohnmobil.
Wir haben uns bewusst für das Induktionsherd Gorenje IT321BCSC* mit zwei Kochfeldern entschieden. Dieses Induktions-Kochfeld hat mehrere für uns wichtige Vorteile gegenüber anderen Produkten. Zum einen verfügt das hintere der beiden Kochfelder über eine Booster-Funktion, so dass wir mit rund 3 Kilowatt (kW) arbeiten können und so schnell Wasser zum Kochen bringen können.
Zum Vergleich, ein normaler Küchen Wasserkocher kocht mit rund 2,5 Kilowatt (kW), somit verfügt das hintere Kochfeld über ein Niveaus eines Wasserkochers.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die maximale Leistungsaufnahme des Induktions-Kochfelds elektronisch auf 3,6 oder 3,0 oder 2,7 oder 2,4 Kilowatt (kW) zu limitieren. Dies ist von großer Bedeutung, um den Wechselrichter nicht zu überfordern.
Wenn zum Beispiel ein Wechselrichter mit einer maximalen Leistung von 2.000 Watt verbaut wäre und beide Kochfeldern bei gleichzeitiger Nutzung etwa 3.000 Watt an Strom benötigen, würde der Wechselrichter aufgrund der Überforderung aussteigen. Aus diesem Grunde ist eine elektronische Begrenzung der maximalen Stromaufnahme des Kochfeldes von Vorteil.
Wenn du wissen möchtest, wie unabhängig dein Wohnmobil ist, ist es möglich deine individuelle Unabhängigkeit mit Hilfe unseres Konge-Autarkie-Rechners zu ermitteln.
Bei Fritz Berger* sowie bei Camping Wagner* findest du eine große Auswahl an Equipment, um dein Wohnmobil auszustatten.
TIPP
Darüber hinaus nutzen wir temperaturstabile Silikonmatten* welche wir unter die Töpfe und Pfannen legen. Diese verhindern erfolgreich das Verrutschen der Töpfe während des Kochens, insbesondere bei nicht optimaler ebener Standfläche des Wohnmobils. Die Silikon-Unterlagen sind in der Regel bis 230°C temperaturstabil welches völlig ausreicht.