W-Wanderung

Hotspot: Torres del Paine Nationalpark. Der Torres del Paine Nationalpark ist der bekanntesten Nationalparks in Chile und eignet sich hervorragend für mehrtätige Trekkingtouren. Die W-Wanderung sowie die O-Wanderung im Nationalpark gelten zu Recht zu einen der besten Mehrtages-Trekkingtouren weltweit. Der Nationalpark ist ein Mekka für Outdoor Liebhaber und verfügt über eine atemberaubende sowie vielfältige Landschaft.

Vorbereitung der W-Wanderung

Für die „W-Wanderung“ oder auch die „O-Wanderung“ setzt es eine gewisse Vorbereitung auf diese mehrtägigen Trekkingtour voraus.

Abhängig von der Zeit, die zur Verfügung steht kann grundsätzlich zwischen der „O-Wanderung“ für die 8 – 10 Tage und der „W-Wanderung“ für die 4 – 6 Tage eingeplant werden sollte, entschieden werden.

Wir haben uns für die „W-Wanderung“ im Torres del Paine Nationalpark entschieden und haben es mit 6 Tagen etwas gemütlicher angehen lassen, denn wir haben von Beginn mit zahlreichen Fotostopps gerechnet. Die nächste Entscheidung die wir treffen mussten war, ob wir diese W-Wanderung von West nach Ost oder umgekehrt laufen wollten. Wir haben uns dazu entschieden die Trekkingtour im Westen des Nationalparks bei Pudeto Google Maps zu beginnen, da die meisten im Osten des Nationalparks beginnen. 

Darüber hinaus mussten wir entscheiden, ob wir grundsätzlich in einer Lodge oder in einem Zelt im Nationalpark übernachten wollen, für uns war allerdings ganz schnell klar, dass wir ausschließlich im eigenen Zelt während der Trekkingtour übernachten wollten. Die letzte Überlegung die wir anstellen mussten war, ob wir das Frühstück sowie das Abendessen vor Ort in Anspruch nehmen wollen oder nicht. Da aufgrund der beiden Kameraausrüstungen unsere Rucksäcke schon schwer genug waren, haben wir uns entschieden nicht noch zusätzlich uns das Essen für 6 Tage aufzubürden.

Nachdem die Grunddaten wie Dauer, Startpunkt, Startzeit sowie Übernachtungsart von uns fixiert wurden, fing die eigentliche Vorbereitung an.

Es ist wichtig zu wissen, dass Übernachtungen im Torres del Paine Nationalpark nach einem großen Brand vor einigen Jahren, ausschließlich in den eingerichteten Campingplätzen bzw. Lodges möglich ist und diese im Vorfeld gebucht werden müssen. Erschwerend bei der Vorbereitung bzw. Buchung der Campingplätze kommt hinzu, dass es bis heute kein einheitliches Buchungssystem für alle im Nationalpark vorhanden Campingplätze und Lodges vorhanden ist. 

Aktuell gibt es drei nicht miteinander kommunizierende Buchungssysteme welches die Planung leider nicht einfacher macht. Eine Buchung ist immer maximal 6 Monate vor dem Starttermin möglich, wir haben gleich am ersten möglichen Buchungstag unsere ausgewählten Campingplätze sowie die Mahlzeiten fix gebucht, so dass wir unsere Wunschtermine ohne Probleme buchen konnten. 

Bei der Buchung der Campingplätze oder der Lodges müssen die Mahlzeiten gleich mitgebucht werden. Wir haben erlebt, dass diejenigen die die Mahlzeiten nicht mitgebucht haben auch vor Ort keine Möglichkeit mehr hatten, die Mahlzeiten vor Ort zu bestellen.

Anbei die drei Buchungsportale welche wir für die Buchung der Campingplätze verwendet haben:

Vertice Webseite

Las Torres Webseite

Conaf Webseite 

Darüber ist es notwendig im Vorfeld die Eintrittskarten für den Torres del Paine Nationalpark zu buchen, diese sind nicht bei der Unterkunftsbuchung inclusive und können über das Buchungssystem der chilenischen Nationalparks „Conaf“ gekauft werden Aspticket Website

Detailbeschreibung sowie Eindrücke der W-Wanderung

Tag 1 - Anreise

Die Anreise von Puerto Natales zum Schiffableger in Pudeto kann mit dem Bus als auch mit dem Auto erfolgen. Die Busse des Busunternehmens Bus Sur Bus Sur Webseite fahren in der Regel zwischen 7:00 und 7:30 in Puerto Natales los und benötigen rund 2,5 Stunden, um den Bootsanleger in Pudeto zu erreichen. Alternativ kann die Anreise nach Pudeto mit dem eigenen Auto erfolgen, in diesem Fall muss das Auto allerdings für die vier bis sechs Tage dort abgestellt werden. Wir haben uns aus Gründen der Flexibilität für die Eigenanreise mit dem Auto entschieden.

Wir sind recht früh mit dem eigenen Auto in Puerto Natales gestartet, um das für 10:30 geplante Boot in Pudeto zu rechtzeitig zu erreichen.

Für die Anreise nach Pudeto sind rund 130 Kilometer zurück zu legen und wir haben hierfür aufgrund der geplanten Fotostopps rund 3 Stunden einkalkuliert. Die Anreise ist landschaftlich wunderschön und schon eine Reise wert. Wir kamen gar nicht daran vorbei zahlreiche Tiere zu beobachten, denn eine größere Herde Guanakos überquerte in aller Seelenruhe unsere Schotterpiste, ein wirklich schöner Moment.

Je näher wir uns dem Nationalpark näherten, desto abwechslungsreicher und schöner wurde die Landschaft. Gut, dass wir ausreichend Zeit für all die Fotostopps eingeplant hatten. Am Parkeingang rund 5 Kilometer vor dem Bootsanleger in Pudeto mussten wir uns im Büro des Rangers registrieren, da wir aber die Eintrittskarten für den Nationalpark sowie die Campingplätze vorgebucht hatten, verlief dies alles reibungslos. Die letzten rund 5 Kilometer bis zum Bootsanleger in Pudeto sind atemberaubend schön, eine beeindruckende Berglandschaft mit mehreren Seen im Vordergrund.

W-Wanderung

Tag 1 der „W-Wanderung“ - Von der Lodge Paine Grande zum Camping Refugio Grey

Das Boot startete in Pudeto pünktlich um 10:30 und brachte uns in ca. 30 Minuten über den Lago Pehoe zur Lodge Paine Grande, dem Startpunkt unserer 6-tägigen Trekking-Tour. Eine vorab Reservierung des Bootstransfers ist nicht möglich, dies ist aber auch nicht notwendig. Die Bezahlung kann nur in bar erfolgen, so in jedem Fall immer ausreichend Bargeld mitnehmen. Gleich nach Beendigung des Bootstransfers haben wir unsere Trekkingtour begonnen.

In der Nähe des Bootanlegers befindet sich ein kleines Café, in dem wir im Warmen auf das Boot warten konnten. Die Vorfreude auf die gleich beginnende 6-tägige Trekkingtour war bereits jetzt schon richtig groß.

Nach einer 30-minütigen Panoramafahrt konnten wir die Wanderung zum Camping Refugio Grey vor einer Traumkulisse beginnen. Die erste Etappe der „W-Wanderung“ war bereits ein grandioses Erlebnis. Wir wanderten auf schmalen und steinigen Wegen zunächst stetig bergauf.

Unsere Wetterbedingungen waren ein Mix aus Sonne, Nieselregen sowie Sturmböen. Das Wetter änderte sich innerhalb von wenigen Minuten sehr stark, nur die sturmartigen Böen waren eine Konstanz. Wir hatten Glück, dass wir den Wind im Rücken hatten, somit ist der Aufstieg etwas leichter gefallen.

Die weißen Bäume, die hier vermehrt zu finden sind, resultieren aus einem durch Touristen verursachten Brand im Jahre 2011. Diese Bäume stellen mit der umliegenden Landschaft sehr schöne Fotomotive da. Abgesehen davon haben wir gleich am ersten Tag sehr viele schöne Motive vor die Kamera bekommen.

Nach einem knapp 4 Kilometer langen Aufstieg erreichen wir die Laguna Los Patos, ein wunderschön gelegener See. Da die Aussichtsstelle nicht windgeschützt ist, mussten wir uns schräg stellen damit wir nicht umgeblasen wurden. Nach einem weiteren Kilometer konnten wir vom Mirador Lago Gry einen schönen Blick auf den Lago Grey genießen, die starken Windböen wühlten das Wasser deutlich auf. Es war ein schönes Naturschauspiel.

Ab jetzt ging es deutlich gemütlicher, abgesehen vom Wind, leicht abfallend auf einem schmalen Pfad stets entlang des Lago Grey. Immer wieder wurden wir mit neuen Blicken belohnt, jetzt konnten wir auch einen ersten Blick auf den Gletscher Grey erblicken. Im Verlauf des Weges, konnten wir die ersten Eisberge im Lago Grey beobachten. Wir nähern uns jetzt stetig unserm Ziel dem Campingplatz und Refugio Grey welcher rund 3 Kilometer vor dem Gletscher Grey liegt.

Nachdem wir den Campingplatz Grey erreicht haben ging es gleich nach Aufbau des Zeltes zum Abendessen. Die Mahlzeiten müssen im Zuge der Buchung des Zeltplatzes im Voraus mitgebucht werden. Im Anschluss an das Abendessen sind wir noch zum rund 500 m entfernten Mirador Glacier Grey gelaufen, um einen wunderschönen Blick auf den Gletscher Grey zu erhalten. Ein wunderschöner und aufregender erster Trekkingtag neigte sich dem Ende. Jetzt hieß es erst einmal die Eindrücke zu verarbeiten.

Tag 2 der „W-Wanderung“ - Vom Campingplatz Grey zum Campingplatz Frances

Heute steht die Wanderung zum Campingplatz Grey auf dem Programm. Bei dieser Tour handelt es sich um die längste Tagesstrecke, wir mussten an diesem Tag rund 23 km zurücklegen. Das Wetter klarte über Nacht auf und der Nieselregen wurde durch die Sonne verdrängt, der starke Wind blieb allerdings konstant.

Aufgrund des starken Windes hat sich der Eisberg im Lago Grey, den wir am Vorabend noch vom Campingplatz beobachteten konnten, in der Nacht um mehrere Kilometer bewegt. Obwohl wir die ersten rund 11 Kilometer den gleichen Weg zurück gehen mussten, sah die Landschaft aufgrund des Wetterwechsels völlig verändert aus. Es war faszinierend die über Nacht mit frischem Pulverschnee bedeckten Berge zu bestaunen, auch ermöglichte uns heute die klare Sicht einen wirklich schönen Weitblick auf alle umliegenden Berge. Wir hatten das Gefühl an einem anderen Ort zu stehen, obwohl wir gestern den gleichen Weg bereits erwandert hatten.

Da wir auf diesem Weg erneut mehrere Fotostopps eingelegt hatten und wir den Weg einfach nur genießen wollten, haben wir für die 23 Kilometer mehr als 9 Stunden benötigt. Uns ist bewusst, dass wir damit keinen Weltrekord erziehen konnten.

Nachdem wir erneut unseren Ausgangspunkt vom Vortag die Lodge Paine Grande erreicht hatten, wanderten wir weiter Richtung Osten. Der Weg zum Campingplatz Frances ist gut markiert und ausgeschildert.

Die rund weiteren 11 Kilometer sind landschaftlich ein wahrer Hochgenuss für jeden Fotografen und Naturliebhaber. Der phantastische Weg verläuft zunächst über eine Hängebrücke und durchquert mit Hilfe von Holzstegen die sehr photogene Moorlandschaft Bosque Quemado“. Aufgrund der zahlreichen „weißen Bäume“ welche sich im Moorgebiet befinden, erscheint diese Landschaft schon ein wenig surreal. Wir haben diese Landschaft genossen und natürlich fototechnisch festgehalten. 

Das wunderbare des zweiten Tages dieser mehrtägigen Wanderung, ist die abwechslungsreiche Landschaft sowie die zahlreichen Ausblicke, die sich während dieser Wanderung immer wieder ergeben haben.  

Nach einem anstrengendem, aber erlebnisreichen Tag, sind wir froh am Campingplatz angekommen zu sein. Jetzt schnell noch das Zelt aufbauen und dann nach dem Abendessen direkt zum Schlafen ins Zelt. Auch an dieser Stelle noch einmal die Bemerkung, dass das Essen bei Buchung des Campingplatzes mitgebucht werden muss. Ein Pärchen welches wir dort kennen gelernt hatten und kein Essen entsprechend vorgebucht hatte, bekam selbst auf Bitten kein Abendessen zubereitet

Tag 3 der „W-Wanderung“ - Vom Campingplatz Frances zum Campingplatz Los Cuernos

Heute steht die zunächst die Wanderung zum Mirador Frances sowie zum Mirador Britanico auf dem Programm und von dort aus geht es zunächst zurück zum Campingplatz Frances, unser finales Ziel ist heute schließlich der Campingplatz Cuernos. Aufgrund dieses Ablaufes, ist es möglich das Gepäck am Campingplatz Frances bis zum Nachmittag einzulagern. Das entlastet den Rücken ungemein und es tat gut auf einen Tagesrucksack umzusteigen. Der Campingplatz liegt traumhaft zwischen See und Bergmassiv und verfügt über eine gute Infrastruktur.

Dieser Weg ist wie die ganze W-Wanderung sehr gut ausgeschildert und verläuft zunächst für rund 2,5 Kilometer steil nach oben. Die Mühen werden durch eine schöne Aussicht vom Mirador Frances belohnt. Von hier aus hatten wir eine gute Sicht auf den Gletscher Frances an dem immer wieder Eisbrocken abbrechen. Nach einer kurzen Pause ging es weiter für rund 2 Kilometer bergauf, der Weg endete dann am Mirador Britanico, von hier aus hätten wir einen tollen Blick genießen können vorausgesetzt das Wetter hätte mitgespielt. Dieses Mal hatten wir bezüglich des Wetters kein Glück gehabt.

Vom höchsten Punkt ging es wieder auf gleichem Wege zurück zum Campingplatz Frances, dort holten wir unser Gepack wieder ab und wanderten für weitere rund 4 Kilometer ohne nennenswerte Höhenmeter durch abwechslungsreiche Landschaft zum Campingplatz Cuernos. An diesem Tage hatten wir den ganzen Tag über Sonnenschein und auch der Wind hat etwas nachgelassen.

Ein Teil des Weges verläuft oberhalb des „Lago Nordenskjöld“ und wir genossen immer wieder den Blick auf diesen sehe schön gelegenen See. Einmal führt der Weg direkt zum See und schließlich zu einem wunderbaren Kiesstrand. Eine wunderbare Stelle mit einem tollen Blick auf den See, den Gletscher sowie auf die Wälder. Dieser Strand eignete sich perfekt dazu, um eine längere Pause einzulegen. In dem Moment in dem wir die Augen verschließen und die Sonne auf den Körper brennt sowie wir den Wellen zugehört haben, hatten wir den Eindruck wir liegen am Karibikstrand.

Die Situation war so verlockend, so dass wir beide spontan in das Wasser gesprungen sind, dann haben wir schnell bemerkt, dass wir uns nicht in der Karibik befanden. Das Wasser hatte eine Temperatur von rund 6° Celsius, danach waren alle unsere Synapsen wieder voll aufgeladen. Aber wenn man einmal vor Ort ist, halten wir den kurzen Sprung in das kalte Wasser für ein „have to do“. 

Tag 4 der „W-Wanderung“ - Vom Campingplatz Los Cuernos zum Campingplatz Chileno

Heute steht die Wanderung zum Campingplatz Chileno an. Hier werden wir zweimal übernachten, so dass es uns möglich ist die Wanderung am nächsten Tag zum „Torres del Paine“ mit einem Tagesrucksack durchzuführen. Dieser Campingplatz liegt traumhaft in einem schmalen Tal an einem Fluss. Die Zelte werden auf aufgebockten Holzplattformen aufgebaut, da kaum ebene Flächen vorhanden sind. Sein Zelt auf einer Holzplattform mit nur wenigen angebrachten Nägeln zum fixieren des Zeltes, gleicht einer echten Herausforderung. Nach 20 Minuten stand aber auch hier das Zelt.

Unsere heutige Wanderung verläuft zunächst mehrere Kilometer recht eben entlang des schön gelegenen Lago Nordenskjöld. Die Vegetation auf diesem Abschnitt wird durch kleinwüchsige Pflanzen bestimmt, schattenspendende Bäume sind hier Mangelware. Dieser Abschnitt der 6-tägigen Trekkingtour ist verglichen mit den anderen Tagen eher unspektakulär, aber das ist schon Klagen auf hohem Niveau. Aufgrund der überwiegenden kleinwüchsigen Pflanzen, haben wir immer wieder nach Pumas Ausschau gehalten leider hatten wir tagsüber kein Glück einen zu erspähen.

Am Campingplatz angerkommen waren wir begeistert von dieser Lage und der Location. Da dieser Campingplatz auch für einen Zwischenstopp zum Torres del Paine genutzt wird, haben wir hier einige Outdoorfans kennen gelernt und konnten uns gut über Chile- und Argentinienaktivitäten gut austauschen. Es herrscht hier eine gewisse Betriebsamkeit und es kommen immer wieder neue Gleichgesinnte am Campingplatz an. 

Tag 5 der „W-Wanderung“ - Vom Campingplatz Chileno zum Torres del Paine und zurück zum Campingplatz Chileno

Heute steht das nächste Highlight an, ich würde sagen das größte Highlight dieser mehrtägigen Trekkingtour.

Wir haben uns vorgenommen, die drei Gipfel des Torres del Paine bei Sonnenaufgang zu fotografieren. Da an diesem Tag der Sonnenaufgang bereits für 5:34 angekündigt wurde, haben wir uns die Stirnlampen  Stirnlampe Petzl* verwendet sind bei völliger Dunkelheit morgens um 2:30 vom Campingplatz gestartet. Wir müssen schon etwas verrückt sein, aber nur auf diese Art und Weise konnten wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang vor Ort sein.

Der Weg beginnt relativ flach bzw. ist nur leicht ansteigend. Von der Landschaft haben wir auf dem Hinweg natürlich nichts mitbekommen, da wir ausschließlich den Pfad ausleuchten konnten. Wir hatten ständig das Gefühl, dass uns Pumas beobachten, die sind zu dieser Zeit sehr aktiv. Nach einer Gehzeit von rund einer Stunde und mehreren gut begehbaren Flussüberquerrungen hatten wir einen weiteren Campingplatz ohne jegliche Infrastruktur erreicht. 

Jetzt beginnt der mit Abstand schwierigste Abschnitt dieser Wanderung wobei der Weg immer steiler bergauf verläuft. Auf den letzten Kilometer werden beachtliche 400 Höhenmeter zurückgelegt. Es fing bereits zu dämmern an. Wir haben insgesamt knapp drei Stunden bis zu den Füssen der drei Torres benötigt, es war kalt und auch windig. Jetzt hatten wir rund eine Stunde Zeit um die optimale Position der Kameras zu ermitteln. Es sah zunächst gar nicht danach aus, dass die drei Torres durch die Sonne angestrahlt würden, da die Berge recht vernebelt waren.

Um exakt 5:34 war es aber dann soweit und wir hatten das unverschämte Glück zu beobachten, wie die drei Spitzen der Torres del Paine immer mehr anfingen zu glühen. Es handelt sich hierbei um die Torres Sur & Torres Central & Torres Norte. Was für ein Naturspektakel und was für ein emotionaler Moment für uns beide, es ist für uns schwer diese Eindrücke in Worte zu fassen, dieses Naturspektakel sollte man einfach live erleben. 

Es ist ein einmaliges Erlebnis bei Sonnenaufgang an den Füßen der drei Torres del Peine zu sitzen und über den vorgelagerten See auf die dahinter liegenden glühenden Spitzen der drei Torres zu blicken, das war Gänsehaut pur und alle Strapazen mehr als Wert! Der Aufstieg lohnt aber auch bei Bewölkung, denn das Ziel ist wirklich lohnenswert.

Wir haben das Naturschauspiel eine Stunde genossen, dann wurde uns zu kalt und wir haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Auf dem Rückweg hatten wir bei sehr gutem Wetter immer wieder schöne Panoramablicke und konnten dann auch die Landschaft genießen, die wir auf dem Hinweg ja nicht mitbekommen haben.

Am späten Vormittag waren wir wieder zurück im Campingplatz Chileno und haben uns direkt zum Schlafen ins Zelt begeben. Zur gleichen Zeit sind die meisten zum Torres del Paine gestartet.

Tag 6 der „W-Wanderung“ - Vom Campingplatz Chileno zum Welcome Center

Heute steht die Wanderung zum Welcome-Center sowie die anschließende Rückfahrt mit dem Bus zu unserem Mietauto, welches wir am Bootssteg von Pudeto geparkt hatten auf dem Programm. 

Heute heißt es erneut früh aufstehen, da wir zum einen um 9 Uhr den Shuttle Bus vom Welcome-Center und zum anderen die Busverbindung um 9:45 von der Laguna Amarga einem kleinen Dorf rund 7 Kilometer vom Welcome-Center des Nationalparks entfernt, bekommen mussten.

Somit durften wir erneut einen Sonnenaufgang erleben, der Weg vom Campingplatz zum Welcome-Center des Nationalparks ist gut ausgeschildert und verläuft fast ausschließlich bergab. Die Landschaft ist, insbesondere wenn diese in einem schönen rot eingefärbt wird, wunderschön. Zum Welcome-Center sind rund 7 Kilometer zurück zu legen und wir haben die letzten Kilometer dieser 6-tägigen Trekkingtour genossen, auch die Wetterbedingungen meinten es an diesem Tage wirklich gut mit uns. Der letzte Trekking-Tag war ein sehr entspannter Tag, es war wie nach einem Fußballspiel bei dem die Fußballer nach Beendigung des Spiels noch „Auslaufen“ um die Muskeln zu entspannen.

Tag 6 - Abreise

Vom Welcome Center des Nationalparks fahren Shuttle Busse um ca. 9 Uhr auf direktem Wege zum kleinen Ort Laguna Amarga. Von dort haben wir dann den Bus um ca. 9:45 Uhr genommen, um zurück zu unserem Mietauto in Pudeto zu gelangen. 

Wer nicht mit einem eigenen Auto nach Pudeto angereist ist, sondern von Puerto Natales mit dem Bus angereist ist, hat ab Laguna Amarga die Möglichkeit wieder mit dem Bus um ca. 11:45 Uhr zurück nach Puerto Natales zu fahren. Bitte in jedem Fall aber die aktuellen Busverbindungen vor Beginn der Trekkingtour noch einmal prüfen Sur Bus Webseite.

Zusammenfassung der W-Wanderung

Grundsätzlich erfordert es einiges an Vorbereitung sowie einer Vorreservierung der Campingplätze bzw. der Lodges von zu Hause aus, aber die Bemühungen sind es auch mehr als wert. 

Die W-Wanderung im Torres del Paine Nationalpark zählt zu einen der weltweit besten Mehrtages-Trekkingtouren und sucht seines Gleichen. Die beste Reisezeit für diese Trekkingtour ist der chilenische Sommer und somit gelten die Monate Dezember bis März zu den besten Monaten. In dieser Zeit ist der Nationalpark Torres del Paine allerding auch sehr frequentiert und die Reservierung der Campingplätze muss mehrere Monate im Voraus erfolgen Verlinkung zur Vorbereitung “W-Wanderung”. 

Die atemberaubenden, die abwechslungsreichen Landschaften, die sich ständig ändernden Wetterbedingungen, die Highlights sowie die zahlreichen Fotomotiven machen diese W-Wanderung für uns zu einem einmaligen Erlebnis!

Ein paar Daten zur Wanderung:

  • Art der Wanderung: Rundweg
  • Länge der Wanderung: ca. 73 km (12+23+18+13+10+7) (HM ?) 
  • Schwierigkeits-Level: Herausfordernde Wanderung mit reichlich Höhenmeter 
  • Zeitbedarf: 4 – 6 Tage (wir haben 6 Tage aufgrund der vielen Fotostopps eingeplant)
  • Charakter: Wanderung durch abwechslungsreiche und atemberaubende Landschaft
  • Highlights: Glacier Grey, Torres del Paine Massiv, Mirador Britanico, zahlreiche Ausblicke
  • Startpunkt: Bootsableger Pudeto Google Maps

Nach der 6-tägigen Trekkingtour im Torres del Paine Nationalpark, sind wir beide wieder froh mit dem Auto weiterreisen zu können. 

Am 12. Tag unserer Patagonien Reise stand die erste Grenzüberquerung nach Argentinien sowie die Weiterfahrt nach El Calafate auf unserem Programm. An diesem Tag mussten wir rund 300 Kilometer zurücklegen und haben hierfür rund 5 Stunden Fahrzeit eingeplant, aber wie immer von der Anzahl der Fotostopps ab.

Es gibt zwei mögliche Wegstrecken. Die Kürze über die Ruta 40, Ruta 7 und dann wieder auf die Ruta 40 verläuft über großkörnige Schotterpisten und ist nicht zu empfehlen. Wir haben uns für die zweite und etwas längere, dafür aber zeitlich kürzere Variante entschieden, diese verläuft ausschließlich auf der Ruta 40.

Auf dem Streckenabschnitt bis zur Argentinischen Grenze konnten wie mehrere große Guanakos Herden beobachten vor unterschiedlichen Hintergründen beobachten, dieser Streckenabschnitt ist für Tierfotografen sehr zu empfehlen.

Dazu passend

4 Wochen Patagonien mit 4WD

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Literatur-Tipps

Reise-Know-How Argentinien und Feuerland

Reise-Know-How Chile und die Osterinseln

Lonely Planet Reiseführer Chile & Osterinsel

Lonely Planet Reiseführer Argentinien

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