Autarkes Wohnmobil – Autarkie im Wohnmobil

Aurtakie im Wohnmobil, autarkes Wohnmobil

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Hier erfährst du alles wie du die Autarkie im Wohnmobil maximieren kannst, wir geben dir Tipps, wie du ein autarkes Wohnmobil optimal konfigurierst und unabhängiger von Campingplätzen wirst. Die neue Unabhängigkeit ermöglicht dir ein ganz anderes reisen.

Grundlagen – Autarkie Wohnmobil

Das Thema Autarkie hat uns sehr stark vor der Konfiguration unseres Wohnmobils beschäftigt. Es war von Beginn an das Ziel, das Wohnmobil so zu konfigurieren und dimensionieren, um eine verlässliche Unabhängigkeit von Campingplätzen sowie vom Landstrom zu realisieren.

Wir haben das Thema Autarkie in Wohnmobil einmal im Detail zu durchleuchtet. Wir beschreiben hier unsere persönliche Vorgehensweise, um die größtmögliche Unabhängigkeit zu erreichen.

Von Beginn an solltest du dir über dein persönliches Reiseverhalten Gedanken machen, denn das Reiseverhalten beeinflusst die Autarkie oder kann sie auch überflüssig machen. Wenn du zum Beispiel spätestens alle zwei Tage ein Landstrom-Anschluss zur Verfügung hast, musst du dir keine großen Gedanken über die Autarkie machen. In diesem Fall kannst du die Batterie über den Landstrom regelmäßig und vollständig aufladen, die Chemietoilette entsorgen und den Frischwassertank auffüllen.

Ist es aber dein Wunsch die Campingplätze temporär zu vermeiden, müssen wir uns darüber Gedanken machen, wie am besten die gewünschte Unabhängigkeit erreichen können. Wenn du drei oder deutlich mehr Tage autark stehen möchtest, sollten folgende beeinflussenden Faktoren im Detail betrachten.

Autarkie Einflussfaktoren – Autarkie Wohnmobil

  • Reiseverhalten
  • Tages-Strombedarf
  • Leistung des Lade-Boosters
  • Batteriekapazität und Batterietyp
  • Leistung der Solaranlage
  • Kochen mit Strom oder Gas
  • Heizen mit Diesel oder Gas
  • Chemietoilette oder Trockentoilette
  • Wasserversorgung

Reiseverhalten beeinflusst Autarkie im Wohnmobil

Das Reiseverhalten beeinflusst zum einen deinen Strombedarf und zum anderen auch die Effizienz einer Solaranlage, welche weitgehend den verbrauchten Strom wieder zur Verfügung stellen sollte.

Wenn Du vorwiegend in Ländern mit vielen Sonnenstunden pro Tag unterwegs bist, wie zum Beispiel im Sommer in Portugal oder Spanien, wirkt sich dies positiv auf die zu erzielende Autarkie im Wohnmobil aus. Zum einen wird weniger Strom für die Heizung benötigt und die Solaranlage den größten Teil des verbrauchten Stroms wieder erzeugen.

Wenn du dagegen im Winter in Nordeuropa unterwegs bist, wird deutlich mehr Strom für den Betrieb der Heizung verbraucht und die Solaranlage kann den Stromverbrauch nicht oder nur teilweise ausgleichen. Das Reiseverhalten beeinflusst somit deine Unabhängigkeit des Wohnmobils signifikant.

Somit beeinflusst die Anzahlt der Sonnenstunden das autarke Wohnmobil recht stark.

Autarkes Wohnmobil steht im freien.

Absolute Sonnenstunden pro Tag & Region

Anhand von drei Regionen, möchten wir darlegen wir groß die Unterschiede hinsichtlich der durchschnittlichen Sonnenstunden pro Tage sind:

Südeuropa (Spanien und Portugal) – Sonnenstunden pro Tag

  • Sommer (Mai – September): 9,3 Stunden im Schnitt
  • Winter (Oktober – April): 6,0 Stunden im Schnitt

Nordeuropa (Norwegen und Schweden) – Sonnenstunden pro Tag

  • Sommer (Mai – September): 5,7 Stunden im Schnitt 
  • Winter (Oktober – April): 1,8 Stunden im Schnitt

Mitteleuropa (Deutschland und Polen) – Sonnenstunden pro Tag

  • Sommer (Mai – September): 6,4 Stunden im Schnitt
  • Winter (Oktober – April): 2,8 Stunden im Schnitt

Prozentualer Vergleich der Sonnenstunden pro Tag & Region

Nachfolgend der prozentuale Vergleich der durchschnittlichen Sonnenstunden jeweils im Vergleich zu Deutschland (Mitteleuropa):

Sommerzeit (Mai – September):

  • Südeuropa (Spanien, Portugal) + 45 % mehr Sonnenstunden im Vergleich zu Deutschland (9,3 h versus 6,4 h)
  • Nordeuropa (Norwegen, Schweden) – 14 % weniger Sonnenstunden im Vergleich zu Deutschland (5,7 h versus 6,4 h)

Winterzeit (Oktober – April):

  • Südeuropa (Spanien, Portugal, Italien) + 108 % mehr Sonnenstunden im Vergleich zu Deutschland (6,0 h versus 2,8 h)
  • Nordeuropa (Norwegen, Schweden) – 36 % weniger Sonnenstunden im Vergleich zu Deutschland (1,8 h versus 2,8 h)

Fazit

Abhängig von deinem Reiseland und der Jahreszeit in denen du verreist, sollte die Leistung der Solaranlage entsprechend konfiguriert werden.

Die Sonnenstunden sowie Strahlungsintensität pro Monat und Region sowie alle Erfahrungen hinsichtlich der Autarkie eines Wohnmobils, haben wir in unserem Konge-Autarkie-Rechner einfließen lassen. Hier hast du die Möglichkeit mit den unterschiedlichen Variablen, die alle die Unabhängigkeit maßgeblich beeinflussen, zu spielen. Somit könnt ihr unzählige Kombinationen durchspielen und schließlich eure persönliche Autarkie in Tagen abhängig von der Jahreszeit und der Region zu ermitteln. Der Rechner wird dir helfen ein autarkes Wohnmobil zu konfigurieren.

Tages-Strombedarf – Autarkie im Wohnmobil

Der individuelle tägliche Strombedarf beeinflusst sehr stark die Autarkie eines Wohnmobils. Je geringer der tägliche Bedarf ist, desto mehr Tage können überbrückt werden. Das Ziel ist es so wenig wie möglich Strom pro Tag zu verbrauchen, allerdings hat die Reduzierung des täglichen Strombedarfes hat allerdings seine Grenzen. Wir können nicht aufgrund von Energieeinsparungen den Betrieb des Kühlschranks, der Heizung oder der Wasserpumpe einfach einstellen.

Um aber die Autarkie im Wohnmobil in unserem Konge-Autarkie-Rechner zu ermitteln, solltest du zunächst deinen individuellen durchschnittlichen Tages-Strombedarf ermitteln.

Abhängig vom täglichen Stromverbrauch sowie von den Möglichkeiten den verbrauchten Strom wieder in Eigenregie zu erzeugen, können wir eine Autarkie von Tagen oder gar Wochen erreichen. Der Strom-Input ist hierbei stets dem Strom-Output gegenüberzustellen. Die Gegenüberstellung der Stromerzeugung und der Stromverbraucher wird dir helfen ein autarkes Wohnmobil zu konfigurieren.

Schematische Gegenüberstellung der Stromerzeugung und der Stromverbraucher im Wohnmobil
Grafik Grafik © womoguide

Ermittlung des Strombedarfes – Autarkie Wohnmobil

Die Ermittlung des durchschnittlichen Tages-Strombedarfs stellt die Grundlage zur Berechnung der benötigten Batteriekapazitäten dar. Daher betrachten wir die die Ermittlung des Strombedarfs einmal etwas genauer.

Der tägliche Strombedarf hängt von der Ausrüstung des Wohnmobils ab. Ein Wohnmobil, das zum Beispiel über eine TV-Anlage oder gar eine Klimaanlage verfügt, benötigt deutlich mehr Strom als ein Wohnmobil ohne dieses Equipment.

Darüber hinaus hängt der individuelle Strombedarf vom Reiseverhalten und somit vom Reiseland sowie von der Reisezeit ab. Wenn du vorwiegend im Winter durch Norwegen verreist, wird deutlich mehr Energie für die Heizung benötigt. Wenn du dagegen vorwiegend im Sommer durch Portugal reist, wird weniger Energie für das Heizen, dafür aber wiederum mehr elektrische Energie für das Kühlen des Kühlschrankes benötigt. Die Ermittlung der täglich benötigten Strommenge wird bei der Konfiguration eines autarkes Wohnmobil hilfreich sein.

Amperestunden & Wattstunden

Wenn wir beginnen alle Verbraucher des Wohnmobils zu ermitteln, stellen wir schnell fest, dass wir unterschiedliche Angaben hinsichtlich des Strombedarfes finden. Wir werden Angaben zu Amperestunden (Ah) und Watt (W) finden.

Die Angabe der Amperestunden bezieht sich immer auf eine spezifische Spannung und diese verändert sich proportional mit der Änderung der Spannung. Darüber hinaus ist die Spannung im Wohnmobil nicht konstant, denn im Laufe der Entladung der Batterie nimmt auch die Spannung ab.

Stromverbräuche vergleichen

Wenn du die Stromverbräuche also korrekt ermitteln möchtest und miteinander vergleichen möchtest, benötigen wir von jedem Verbraucher die elektrische Leistung in Watt. Die Angebe von Watt pro Verbraucher ist unabhängig von der jeweiligen Spannung und stellt somit die ideale Angabe dar, um die tatsächlichen Strommengen zu erfassen und zu vergleichen.

Wenn wir die Leistungsaufnahme in Watt (W) jedes einzelnen Verbrauchers ermittelt haben, müssen wir diese nur noch mit Nutzungsdauer pro Tag in Stunden (h) multiplizieren.

Leistungsaufnahme in Watt (W) x Nutzungsdauer in Stunden (h) = Wattstunden (Wh)

Mit Hilfe dieser Formel lassen sich für jeden Verbraucher im Wohnmobil wie zum Beispiel, die Heizung, das Licht, die Lüftung, die Wasserpumpe, der Kühlschrank usw. ermitteln.

Wenn wir im Anschluss die ermittelten Wattstunden (Wh) der einzelnen Verbraucher jeweils durch die Spannung (U) im Wohnmobil dividieren (in unserem Fall 12,8 Volt), erhalten wir die Amperestunden (Ah) für jeden einzelnen Verbraucher.

Wattstunden (Wh) / 12,8 Volt = Amperestunden (Ah) pro Verbraucher

Nach Ermittlung der Amperestunden für jeden einzelnen Verbraucher, müssen wir diese nur noch summieren, um unseren durchschnittlichen Tages-Strombedarf zu erhalten.

Nachfolgend ein einfacher Überblick wie die Wattstunden (Wh), Amperestunden (Ah) sowie die Spannung in Volt (V) ermittelt werden können.

(c) www.ective.de

Strombedarf Handy & Laptop & Tablet – Autarkes Wohnmobil

Wenn wir den täglichen Strombedarf unseres Handys und des Laptops ermitteln wollen, liegt uns in der Regel die Akku-Kapazität in Milliamperestunden (mAh) oder in Wattstunden (Wh) vor. Auch in diesem Fall verwenden wir aufgrund der Vergleichbarkeit ausschließlich die Wattstunden Angabe. Die Wattstunden müssen wir lediglich durch die im Wohnmobil vorherrschende Spannung dividieren (in unserem Fall 12,8 Volt).

Für den Fall, dass die Akku-Kapazität vom Laptop, Handy oder Tablet nur in Milliamperestunden (mAh) angegeben wird, können die Wattstunden leicht im Internet gefunden werden. Einfach zum Beispiel „Wie viel Wh hat ein iPhone 11 Akku“ im Browser eingeben und ihr erhaltet die gewünschten Informationen.

Wenn du den täglichen Strombedarf vom Laptop und Handy ermitteln möchtest, muss auch die Häufigkeit der Aufladung berücksichtigt werden. Wird das Laptop nur alle zwei Tage vollständig aufgeladen, dann sollte dies bei Ermittlung der Tages-Strommenge auch so berücksichtigt werden.

Nachfolgend ein Beispiel zur Ermittlung des Tages-Strombedarfes eines Laptops (58 Wh Akku-Kapazität), dass alle zwei Tage vollständig aufgeladen wird:

Wattstunden (Wh) / Spannung (Volt) = Amperestunden (Ah) pro Tag

58 Wh / 12,8 V = 4,53 Ah
4,53 Ah / 2 = 2,26 Ah Strombedarf im Schnitt pro Tag (da der Akku nur alle 2 Tage aufgeladen wird)

Strombedarf Kühlschrank – Autarkes Wohnmobil

Wohnmobil Kühlschrank von der Firma Dometic

Die Leistungsaufnahme des Kühlschrankes in Watt (W) finden wir entweder auf dem Typenschild, welches sich auf der Rückseite des Kühlschrankes befindet oder auf dem technischen Datenblatt des Kühlschrankes. In der Regel hat ein moderner Kompressions-Kühlschrank mit einem Inhalt von rund 80 Litern eine Leistungsaufnahme von etwa 45 Watt.

Jetzt stellt sich die Frage wie lange der Kühlschrank pro Tag kühlt und somit in Betrieb ist. Der Kühlschrank ist lediglich in Betrieb, wenn die Innentemperatur einen gewissen Mindestwert überschreitet, dies hängt wiederum von den Temperaturen der Wohnkabine ab.

Als guten Richtwert lässt sich festhalten, dass bei einer Kabinentemperatur von etwa 25°C der Kompressor etwa 30 % der Zeit in Betrieb ist. Das bedeutet, dass er im Schnitt 8 Stunden pro Tag in Betreib ist und Energie verbraucht. Jetzt können wir sehr leicht den durchschnittlichen Tages-Strombedarf ermitteln.

Leistungsaufnahme in Watt (W) x Nutzungsdauer in Stunden (h) = Wattstunden (Wh)

45 Watt (W) * 8 Stunden (h) = 360 Wh
Wattstunden (Wh) / 12,8 Volt = Amperestunden
360 Wattstunden (Wh) / 12, 8 Volt (V) = 28, 1 Amperestunden (Ah)          

Mit 28,1 Amperestunden (Ah) pro Tag ist der Kühlschrank ein großer Strom-Verbraucher, den es in der Ermittlung der Batteriekapazität zu berücksichtigen gilt. Wenn wir im Sommer durch Südeuropa reisen würden, würden sich die Betriebsstunden noch etwas erhöhen. Da die Kabinentemperatur vermutlich nicht bei konstant 25°C bleiben würde, hätten wir einen höheren Energiebedarf.

Strombedarf Induktions Kochfeld – Autarkie Wohnmobil

Aus Gründen der Autarkie haben wir uns dazu entschlossen mit einem Induktions-Kochfeld zu kochen und konnten somit den Energieträger Gas vollständig aus dem Wohnmobil eliminieren. Um es vorwegzunehmen, dies war eine richtig gute Entscheidung.

Das elektrische Kochfeld muss aber von Beginn an bei der Ermittlung des durchschnittlichen Tages-Strombedarf berücksichtigt werden, da das Induktions-Kochfeld wie der Kühlschrank zu den mit Abstand größten Stromverbrauchern im Wohnmobil zählt.

Unser Kochfeld

Wir haben uns für das Induktions-Kochfeld Gorenje IT321BCSC* mit zwei Kochfeldern entschieden. Dieses Induktions-Kochfeld hat mehrere für uns wichtige Vorteile gegenüber anderen Produkten. Zum einen verfügt das hintere der beiden Kochfelder über eine Booster-Funktion, so dass wir mit rund 3 Kilowatt (kW) arbeiten können und auf diese Weise sehr schnell Wasser zum Kochen bringen können. Zum Vergleich, ein normaler Küchen-Wasserkocher kocht mit etwa 2,5 Kilowatt (kW), somit verfügt das hintere Kochfeld über ein Wasserkocher-Niveau.

Darüber hinaus haben wir die Möglichkeit, die maximale Leistungsaufnahme des Induktions-Kochfelds elektronisch auf 3,6 oder 3,0 oder 2,7 oder 2,4 Kilowatt (kW) zu limitieren. Dies ist von großer Bedeutung, um den Wechselrichter nicht zu überfordern. Wenn zum Beispiel ein Wechselrichter mit einer maximalen Leistung von 2.000 Watt verbaut ist und beide Kochfelder bei gleichzeitiger Nutzung etwa 3.000 Watt an Strom benötigen würden, würde der Wechselrichter aufgrund der Überforderung aussteigen. Aus diesem Grunde ist eine elektronische Begrenzung der maximalen Stromaufnahme des Kochfeldes von Vorteil.

Stromverbrauch beim Kochen

Kommen wir zurück zur Ermittlung des Strombedarfes für ein Induktions-Kochfeld. Im Schnitt verbrauchen wir rund 10 Amperestunden (Ah) pro Liter Wasser welches wir von rund 20°C zum Kochen bringen.

Wie sieht ein gewöhnlicher Tag bei uns aus? Wir kochen zweimal pro Tag jeweils rund ein Liter Kaffee oder Tee und benötigen am Abend noch einmal maximal rund 3 bis 4 Liter zum Kochen von Nudeln oder Kartoffeln.

In Summe würden wir über den Tag verteilt 5 bis 6 Liter Wasser aufkochen und benötigen hierfür etwa 50 bis 60 Amperestunden (Ah) pro Tag. Das Kochen von Kartoffeln verbraucht in unserem Beispiel am meisten, der Verbrauch an Strom kann aber durch Verwendung eines Dampfdrucktopfes noch etwas reduziert werden.

Beispiel Tages-Strombedarf – Autarkie Wohnmobil

Nachfolgend erhaltet ihr beispielhaft unserer persönlichen Strom-Bedarfsermittlung mit weiteren ergänzenden Informationen, welche wir für unser Wohnmobil durchgeführt haben.

Gerät / VerbraucherLeistung [W]Stromaufnahme
[A]
Nutzung
pro Tag [h]
Verbrauch
pro Tag [Ah]
Verbrauch
pro Tag [Wh]
Bemerkungen
Licht im Fahrzeug
4 * LED-Lampen je 1 W
4.00.33.00.912.0
Licht am Fahrzeug
1 * Aussen LED-Lampe 2 W
2.00.23.00.56.0
Licht im Fahrzeug
4 * LED-Spots je 1,9 W
7.60.63.01.822.8
Diesel-Heizung – Anlauf 6 A 80.06.30.31.620.0Der Strom wird täglich nur maximal 15 Minuten im Winter benötigt
Heizungs-Gebläse – je nach Gebläse 30-60 W nach Anlauf der Heizung50.06.03.011.7150.0Mit Höhenkit werden im Eco-Modus 2 A und 4 A im Boost-Modus verbraucht.
Der Boost Modus wird nur morgens beim Aufheizen benötigt.
Warmwasserboiler80.06.30.31.620.0Der Verbrauch ist vergleichbar mit dem Heizungs-Anlauf
Pumpe Frischwasser60.05.00.20.810.2Die Wasserpumpe pumpt 20 Liter pro Minute, somit wäre der Wassertank nach 5 Minuten voll, das bedeutet selbst mit Duschen würde die Wasserpumpe maximal 10 Minuten pro Tag laufen.
Kühlschrank45.03.58.028.1360.0Wie im Detail beschrieben
Induktions-Kochfeld
(hinteres Feld 1800 W & vorderes Feld 1200 W)
1800.0140.60.570.3900.0Annahme: Pro Tag werden 7 l Wasser zum Kochern gebracht werden
WLAN Router incl. Antenne (Akku-Kapazität 5.040 mAh / 19,8 Wh)1.519.8Annahme: Tägliche Aufladung des WLAN Routers (Kapazität 19.8 Wh).
Bei Nichtgebrauch wird er abgeschaltet.
Sinus Wechselrichter von Mastervolt 3.500 Watt3.61.55.4Annahme: Pro Tag 30 Minuten zum kochen & 60 Minuten Laptopaufladung
(im Ruhemodus verbraucht er nur 1,4 A)
Dachhaubenventilator – Leistungsaufnahme 0,2 – 2,3 A (2,3 A bei 80 % Geschwindigkeit)20.01.52.330.0Gemittelter Wert
Entlüfter Trockentoilette0.124.02.4
Bluettoth Mini Lautsprecher 0.33.8Annahme: Aufladung des Akku´s alle 10 Tage (Kapazität 37,8 Wh)
Aufladung Laptop2.329.0Annahme: Aufladung des Akku´s alle 2 Tage (Kapazität 58,0 Wh)
Aufladung – Tablet2.329.0Annahme: Tägliche Aufladung des Akku´s (Kapazität 29 Wh)
Aufladung – Handy 10.912.0Annahme: Tägliche Aufladung des Akku´s (Kapazität 12 Wh)
Aufladung – Handy 20.912.0Annahme: Tägliche Aufladung des Akku´s (Kapazität 12 Wh)
Audladung – Kamera0.68.2Annahme: Aufladung des Akku´s alle 2 Tage (Kapazität 16,4 Wh)
Summe136.3

Somit haben wir einen durchschnittlichen Tages-Strombedarf von etwa 135 Ah, das ist recht viel und stellt unsere persönliche „Worst-Case“ Situation dar. Wir haben bei einigen Verbrauchern bereits einen Pufferaufschlag berücksichtigt.

Wenn in unserem Beispiel allerdings mit Gas anstatt mit Strom gekocht wird, würde sich der tägliche Strombedarf auf rund 66 Ah reduzieren. Verzichtet du darüber hinaus auch noch auf einen Wechselrichter, kann der tägliche Strombedarf um weitere 5 Ah reduziert werden. Wir haben uns aber aus Autarkie Gründen gegen das Kochen mit Gas entschieden. Der Stromverbrauch beeinflusst die Autarkie im Wohnmobil signifikant.

Aufgrund des jetzt vorliegenden täglichen Strombedarfes konnten wir nun die benötigte Batteriekapazität ermitteln, siehe hierzu unseren eigenen Beitrag.

Bei Fritz Berger* sowie bei Camping Wagner* findest du eine große Auswahl an Equipment, um dein Wohnmobil auszustatten. 

Ladebooster – Autarkie Wohnmobil

Wechselrichter von Mastervolt zur Erzeugung eines 230 V Netzes im Wohnmobil

Grundlagen

Der Lade-Booster spielt bei der Versorgung des Wohnmobils mit elektrischer Energie sowie bei der Aufladung der Bordbatterie eine sehr wichtige Rolle. Aus diesem Grunde hat auch die Leistung des im Wohnmobil verbauten Lade-Boosters einen erheblichen Einfluss auf die Autarkie im Wohnmobil. Die Leistung des Ladeboosters hilft uns die gewünschte Autarkie zu erreichen, sie sollte aber stets im richtigen Verhältnis zur Batteriekapazität stehen.

Es kommt immer wieder die Frage auf, welche Leistung der Lade-Booster haben sollte.

Die Faustregel sagt dass der maximale Leistung bei rund 20 – 25 % der vorhandenen Batteriekapazität liegen sollte.

Verfügst du beispielsweise über eine Batterie-Kapazität von 100 Amperestunden (Ah), sollte dein Ladebooster eine Leistung von 20 – 25 Ampere haben. 

Wir verfügen über eine Batteriekapazität von 400 Amperestunden und haben einen 90 Ampere (A) Lade-Booster verbaut. Leistungsfähigere Lade-Booster mit 45, 60 oder gar 90 Ampere (A) eignen sich insbesondere für große Lithium Batteriekapazitäten.

Einfluss des Ladeboosters auf die Autarkie des Wohnmobils

Je höher die Leistung des Ladeboosters, desto schneller kann die Bordbatterie während der Fahrt oder auch im Leerlauf des Motors wieder aufgeladen werden. Ein Lade-Booster mit 60 Ampere Leistung, kann während einer stündigen Fahrt, im idealen Zustand etwa 60 Ah erzeugen. Das bedeutet, dass eine Lithium-Batterie von 100 Ah innerhalb einer Stunde um 60 % geladen werden kann.

Somit spielt die Leistung des Ladeboosters eine bedeutende Rolle zur Erreichung der Autarkie. Die Leistung des Ladeboosters ist auch ein Bestandteil unseres Konge-Autarkie-Rechners, mit dem du deine persönliche Autarkie im Wohnmobil ermitteln kannst.

Somit beeinflusst der Ladebooster recht deutlich wie autark das Wohnmobil sein wird.

Wir haben uns aus Gründen der Langlebigkeit und aus Gründen der Qualität ganz bewusst für den Votronic Ladebooster VCC 1212 – 90 A* entschieden. Er verfügt über eine moderne Ladetechnik (IUoU-Kennlinie) und ist in der Lage auch während sehr kurzen Fahrstrecken die Akkus schnell wieder aufzuladen. Uns reicht bereits eine 30-minütige Fahrt, um eine unserer Lithium-Batterien um 50 % wieder aufzuladen. An diesem Lade-Booster können praktisch alle Batterietypen wie zum Beispiel Gel-, AGM-, Blei-Säure- und LiFePO4-Batterien angeschlossen werden. Der Clou an diesem Lade-Booster ist es, dass das Bedienerteil abnehmbar ist und im Innenraum der Wohnkabine verbaut werden kann.

Abhängig von der vorhanden Batterie-Kapazität nachfolgend eine kleine Auswahl von Lade-Boostern.

Votronic Lade-Booster VCC 1212 – 25 A*

Büttner Lade-Booster MT-LB 50 A*

Votronic Lade-Booster VCC 1212 – 70 A*

Bei Fritz Berger* sowie bei Camping Wagner* findest du eine große Auswahl an Equipment, um dein Wohnmobil auszustatten. 

Batteriekapazität und Batterieart – Autarkie Wohnmobil

Selbstverständlich spielt auch die vorhandenen Batteriekapazität eine bedeutende Rolle bei der Autarkie im Wohnmobil. Je größer die vorhandene Kapazität, desto kleiner ist die Abhängigkeit vom Landstrom des Campingplatzes.

Allerdings haben die Batterien grundsätzlich ein nicht unerhebliches Gewicht und benötigen Raum zur Unterbringung, so dass auch hier eine Limitation vorhanden sind.

Auch ist der Batterietyp für die Autarkie von Bedeutung. Den abhängig vom Batterietyp, sind die Entladungstiefen sehr unterschiedlich. Eine AGM-Batterie kann maximal zu 50 % entladen werden, ohne deren Haltbarkeit deutlich einzuschränken. Eine Lithium-Batterie kann dagegen zu 100 % entladen werden, wobei wir diese in der Praxis zu maximal 70 % entladen. Wenn du eine maximale Entladungstiefe von 70 % einhältst, wird die Lithium-Batterie dein Wohnmobil überdauern. Das bedeutet, dass die Verwendung von Lithium-Batterien die benötigte Batteriekapazität deutlich verringert.

Beispiel

Wenn du zum Beispiel einen durchschnittlichen Tages-Strombedarf von 80 Ah hast und AGM-Batterien einsetzt, solltest du zwei AGM-Batterien mit jeweils eine Kapazität von 100 Amperestunden (Ah) verbauen. Eine AGM-Batterie würde nicht ausreichen, da du maximal 50 AH der Batterie entnehmen könntest.

Wenn du dagegen eine LiFePO4 Lithium-Batterie zum Einsatz bringst, würde eine Lithium-Batterie mit einer Kapazität von 110 Amperestunden (Ah) ausreichen, da die Kapazität der Batterie theoretisch vollständig genutzt werden könnte. Auch bei einer Entladungstiefe von maximal 70 % würde eine 110 Amperestunden (Ah) völlig ausreichen.

Da wir mit Strom kochen sowie einen Wechselrichter verbaut haben, liegt unser Tages-Strombedarf bei etwa 130 Amperestunden. Aus diesem Grunde kam für uns von Beginn nur eine LiFePO4 Lithium-Batterie* mit einer Kapazität von 400 Amperestunden (Ah) in Frage. Aufgrund dieser Batteriekapazität sind wir auch ohne Ladung der Batterie mit Hilfe des Lade-Booster oder der Solaranlage, mindestens drei Tage autark. Das bedeutet wir können auch bei schlechtem Wetter und ohne das Wohnmobil bewegen zu müssen mindestens drei Tage autark stehen.

Das autarke Wohnmobil wird somit auch von der Batteriekapazität sowie die Batterieart, stark beeinflusst.

Leistung der Solaranlage – Autarkes Wohnmobil

Eine Solaranlage hilft die verbrauchte Strommenge gänzlich oder zu mindestens zu einem Teil in Eigenregie zu erzeugen.

An überwiegend schönen Tagen im Sommer kann eine Solaranlage den täglichen Strombedarf durchaus decken. Wenn wir allerdings im Winter den Tages-Strombedarf decken wollen, muss die Solaranlage deutlich größer dimensioniert werden. In den meisten Fällen ist es allerdings nicht möglich im Winter insbesondere in Mittel- und Nordeuropa den vollständigen Strombedarf mit Hilfe einer Solaranlage zu decken.

Unabhängig von der Region unterstützt uns eine Solaranlage , um ein autarkes Wohnmobil zu erhalten.

Wie bereits erläutert, variieren die Sonnenstunden von Monat zu Monat und von Region zu Region sehr deutlich.

Mögliche Erträge einer 100 Wp Solaranlage pro Tag

Mitteleuropa (Deutschland & Polen)                      

  • Sommer (Mai – September)im Schnitt 304 Wh oder 25 AH pro Tag
  • Winter (Oktober – April)im Schnitt 120 Wh oder 10 AH pro Tag

Südeuropa (Spanien & Portugal)                                       

  • Sommer (Mai – September)im Schnitt 441 Wh oder 36,2 AH pro Tag
  • Winter (Oktober – April)im Schnitt 249 Wh oder 20,8 AH pro Tag

Nordeuropa (Norwegen & Schweden)                                    

  • Sommer (Mai – September)im Schnitt 261 Wh oder 21,5 AH pro Tag
  • Winter (Oktober – April)im Schnitt 76,8 Wh oder 6,4 AH pro Tag

Bemerkung

Der theoretische Energieertrag ist deutlich größer, allerdings können wir die Verluste einer solchen Anlage nicht unberücksichtigt lassen.

In unseren Beispielen haben wir unter anderem die Kabelverluste, die Umwandlungsverluste sowie die Anpassungsverluste mitberücksichtigt. Im Schnitt kamen wir auf einen Verlust von etwa 26 Prozent. Dieser ist aber temperaturabhängig, so dass die Verluste abhängig von der Jahreszeit sich verändern.

Die Verluste, die sich ggf. aus dem nicht optimalen Neigungswinkel ergeben, sind in unserer Beispielrechnung nicht berücksichtigt.

Alle Erfahrungen hinsichtlich der Erträge einer Solaranlage haben wir final in unserem Konge-Autarkie-Rechner mit einfließen lassen. Hier haben wir auch alle weiteren Variablen, die die Autarkie im Wohnmobil beeinflussen, wie zum Beispiel die Fahrzeiten pro Tag, die Leistung des Ladeboosters, die Batteriekapazität sowie den Tages-Strombedarf mit berücksichtigt.

Hier habt ihr die Möglichkeit mit den unterschiedlichen Variablen, unterschiedliche Szenarien einmal durchzuspielen. Somit könnt ihr unzählige Kombinationen durchspielen und schließlich eure persönliche Autarkie in Tagen ermitteln.

Kochen mit Strom oder Gas – Autarkes Wohnmobil

An dieser Frage scheiden sich die Geister und es ist eine Frage der Philosophie. In der Vergangenheit war es im Grunde keine Frage, es wurde fast immer mit Gas gekocht. Der Trend geht aber aktuell in die Richtung mit Strom zu kochen. 

Auch wir haben uns vor der Konfiguration unseres Wohnmobils viele Gedanken hinsichtlich dieses Themas gemacht, allerdings haben wir dieses Thema ausschließlich vor dem Hintergrund der Autarkie betrachtet und nicht, womit sich die Speisen eventuell besser zubereiten lassen.

Für beide Systeme haben wir die jeweiligen Vor- und Nachteile einmal gegenübergestellt. Eines vorweg die Art des Kochens beeinflusst inwieweit autark das Wohnmobil am Ende sein wird.

Gaskocher – Vorteile

Fangen wir mit dem Gaskocher an, der in den allermeisten Fällen nach wie vor zum Einsatz kommt.

Der größte Vorteil des Gaskochers ist, dass das Kochen unabhängig vom vorhandenen Strom erfolgen kann. In diesem Zusammenhang solltest du auch berücksichtigen, auf welche Art und Weise dein Wohnmobil geheizt wird. Wird es, wie in den meisten Fällen üblich mit Gas beheizt, spricht im Grunde nichts dagegen das Gas auch zum Kochen zu verwenden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Leistung des Gaskochers mit einer Herdplatte vergleichbar ist, in der Regel haben die Gaskocher eine Leistung von etwa 1.500 bis 1.800 Watt.

Gaskocher – Nachteile

Kommen wir zu den Nachteilen eines Gaskochers und die sind aus unserer Sicht reichlich vorhanden.

Ein entscheidender Nachteil ist, dass die Autarkie in einigen Fällen deutlich eingeschränkt wird. Wir müssen bei den geplanten Routen immer berücksichtigen, bei welchem Händler die Gasflaschen getauscht werden können. Hinzu kommt, dass es innerhalb von Europa unterschiedliche Flaschensystem und unterschiedliche Adapter gibt.

Auch kommt es vor, dass im europäischen Ausland die hiesigen Gasflaschen nicht befüllt und somit nicht getauscht werden können. Das würde bedeuten, dass ggf. unterschiedliche Gasflaschen mitgenommen werden müssten. Dieser Nachteil hängt allerdings vom Reiseverhalten ab, wenn du ausschließlich in einem Land unterwegs bist oder du mit 2 Gasflaschen auskommst, stellt dies natürlich kein Nachteil dar.

Nur um einige Beispiele zu nennen. In Frankreich, Großbritannien, Italien und Portugal werden meist nur landesübliche Gasflaschen getauscht. In den Ländern Polen, Österreich, Ungarn, Slowenien, Tschechien sowie einigen Skandinavischen Ländern nutzen dagegen den Deutschen Standard und somit lassen sich in den meisten Fällen auch unsere 5 kg und 11 kg Gasflasche tauschen. Um auf Nummer sicher zu gehen helfen hier vierteilige Gasflaschen Adapter-Set*.

Weitere Nachteile

Ein weiterer Nachteil ist, dass bei beim Verbrennen von Gas in der Hauptsache Kohlendioxid (CO2) und Wasserdampf entsteht. Insbesondere der Wasserdampf, sprich die Feuchtigkeit ist für das Wohnmobil nicht ideal und muss durch Lüften wieder aus dem Wohnmobil entfernt werden.

Darüber hinaus hat der Gaskocher eine deutlich schlechtere Energieeffizienz. Beim Gaskocher wird viel Energie an die Umgebung abgegeben, somit erhöht sich die Temperatur während des Kochens, das Induktionsfeld dagegen gibt nur dort Wärme ab, wo sie benötigt wird und erhöht die Umgebungstemperatur nicht.

Auch das hohe Gewicht der beiden gefüllten Gasflaschen spricht nicht für einen Gaskocher, wenn allerdings der Energieträger Gas zum Heizen des Wohnmobils verwendet wird, sind die Gasflaschen von Grund auf fest eingeplant. Des weiteren kann beim Kochen mit Gas nur zwischen kleiner und großer Flamme gewählt werden, beim Elektroherd ist die dies stufenlos möglich, hier kann die Stromdosierung exakt gewählt werden.

Das Kochen mit Gas beeinflusst somit auch wie autark das Wohnmobil am ende sein wird.

Gaskocher – Vorteile und Nachteile Zusammenfassung

VorteileNachteile
Unabhänigkeit vom StromLänderabhängige Gasflaschentypen und Adapter
Hohe Leistung analog eines ElektroherdsHöhere Luftfeuchtigkeit & mehr Kondenswasser im Wohnmobil (beim Verbrennen von Gas entsteht Wasser)
Wenn der Energieträger Gas zum Heizen verwendet wird, kann das Gas auch zum Kochen verwendet werdenAbhängig vom Reiseverhalten muss die Gasflasche alle paar Tage ausgetauscht werden
Hohes Gewicht der Gasflaschen
Niedrige Energieeffizienz
Einschränkung der Autarkie

Elektrokocher – Allgemein

Beim Elektrokocher unterscheiden wir zwischen dem klassischen Ceranfeld und dem Induktionskochfeld. Beim Induktionskochfeld befindet sich unter der Glasoberfläche anstatt eines Heizkörpers eine Stromspule, welche ein magnetisches Wechselfeld erzeugt. Wird auf der Induktionszone (Glasscheibe) ein Topf aus magnetischem Material platziert, induziert das Magnetfeld im Boden des Topfes Wirbelströme und damit die notwendige Hitze zum Kochen.

Ein Induktionskochfeld ist sehr sicher, da es sich automatisch abschaltet, wenn sich kein Topf auf dem Kochfeld befindet. Für den Betrieb eines Induktionskochfeld wird ein 230 Volt Stromnetz benötigt, somit benötigen wir im Wohnmobil in jedem Fall einen Wechselrichter. Kommen wir zu den Vor- und Nachteilen des Induktionskochfeld. 

Elektrokocher – Vorteile

Ein großer Vorteil ist es, dass wir den Energieträger Gas vollständig aus dem Wohnmobil eliminieren könnten, vorausgesetzt wir heizen das Wohnmobil mit Diesel oder Benzin. Wenn mit Strom gekocht wird, entfällt die ständige Neubeschaffung von Gasflaschen. Dies macht uns vom Gas unabhängig und erhöht die Autarkie eines Wohnmobils deutlich. 

Das Kochen mit Strom ist deutlich energieeffizienter als das Kochen mit Gas. Es wird die Wärme ausschließlich am Kochfeld zur Verfügung gestellt und die Umgebungstemperatur wird nicht mit aufgeheizt. Beim Kochen mit Gas wird auch die Umgebungstemperatur mit erwärmt. 

Darüber hinaus ist die gleiche Menge an Wasser in deutlich kürzerer Zeit zum Kochen gebracht. Der Induktionsherd verfügt über ein Niveau eines Wasserkochers. Das bedeutet, dass das Induktionskochfeld ein Liter Wasser in etwa 160 Sekunden (1,66 Minuten) zum Kochen bringt. Ein handelsüblicher Gaskocher benötigt hierzu deutlich länger.

Auch entsteht beim elektrischen Kochen deutlich weniger Feuchtigkeit im Wohnmobil, da das Gas zu Wasser und Kohlendioxid verbrannt wird. Das bedeutet, das elektrisches Kochen die Luftfeuchtigkeit sowie das Kondenswasser im Wohnmobil deutlich verringert.

Darüber hinaus hat das Kochen mit Strom den Vorteil, dass wir auf die Verwendung der schweren Gasflaschen verzichten können und die benötigte Hitze zum kochen wie zu Hause stufenlos regulieren können. 

Elektrokocher – Nachteile

Wenn du mit elektrischer Energie kochen möchtest, solltest du in diesem Zusammenhang die benötigte Batteriekapazität ermitteln und ggf. auch anpassen.

Bei allen Vorteilen, welche sich durch das elektrische Kochen ergeben, müssen wir den dafür benötigten Strom zusätzlich speichern und auch zusätzlich erzeugen können. Die Autarkie wird nur erreicht, wenn wir den für das Kochen verbrauchten Strom, mit Hilfe einer Solaranlage oder durch entsprechende Fahrzeiten über einen Ladebooster generieren können.

Es gibt zwei Möglichkeiten den verbrauchten Strom erneut zu produzieren. Wir können zum einen eine entsprechend dimensionierte Solaranlage installieren oder wir können während der Fahrt des Wohnmobils zusätzlichen Strom erzeugen. Die Leistung der Solaranlage sollte dem zusätzlich benötigten Strom angepasst werden.

Stromverbrauch beim Kochen mit Strom

Es wurde vielfach nachgefragt, wieviel elektrische Energie den zum Kochen verbraucht wird. Dies hängt in der ersten Linie vom individuellen Kochverhalten ab. Entscheidend ist es wie viele Liter Wasser du pro Tag von rund 20°C zum Kochen bringen möchtest. 

Im Schnitt verbrauchen wir rund 10 Amperestunden (Ah) pro Liter Wasser welches wir von rund 20°C zum Kochen bringen. Wie sieht ein gewöhnlicher Tag bei uns aus? Wir kochen zweimal pro Tag jeweils rund ein Liter Kaffee oder Tee und benötigen am Abend noch einmal rund 3 bis 4 Liter zum Kochen von Nudeln oder Kartoffeln.

In Summe verwenden wir über den Tag verteilt maximal 5 bis 6 Liter Wasser zum Kochen und benötigen hierfür rund 50 bis 60 Amperestunden (Ah) pro Tag.  Neben der erhöhten Batteriekapazität müssen wir uns auch Gedanken machen auf welche Art und Weise wir die verbrauchte elektrische Energie in Eigenregie wieder gewinnen können.

Darüber hinaus hilft ein leistungsstarken Lade-Booster im Wohnmobil, dieser kann während der Fahrzeiten, einen Teil der verbrauchten Energie wieder zu erzeugen und in der Batterie zu speichern.

Wenn wir ein Induktions-Kochfeld* betreiben wollen, müssen wir in jedem Fall einen Wechselrichter installieren, da die Elektro-Kochfelder ausschließlich mit einem 230 Volt Netz zu betreiben sind. Wenn allerdings beispielhaft eine Espressomaschine oder ein Föhn im Wohnmobil verwendet wird, muss auch für diese Fälle ein Wechselrichter eingebaut werden.

Das Kochen mit Strom hat somit auch einen entscheidenden Einfluss darauf inwieweit autark das Wohnmobil sein wird.

Elektrokocher – Vorteile und Nachteile Zusammenfassung

VorteileNachteile
Eliminierung des Energieträgers Gas ist möglichBatteriekapazität muss entsprechend angepasst werden
Kochen analog wie zu Hause möglichEine Solaranlage als zusätzliche Stromquelle wäre von Vorteil
Hohe EnergieeffizienzEs muss ein Wechselrichter installiert werden (230 Volt Netz)
Wasser wird deutlich schneller erhitzt als beim Gaskocher
Geringeres Gewicht (keine schweren Gasflaschen notwendig)
Verringerung der Luftfeuchtigkeit & des Kondenswasser
Verbesserung der Autarkie

Fazit

Wenn du viel Wert auf Autarkie im Wohnmobil legst, kommst du aus unserer Sicht an einem Induktions-Kochfeld nicht vorbei. Die Entscheidung, ob mit Gas oder Strom gekocht wird beeinflusst somit maßgeblich wie autark das Wohnmobil am Ende sein wird.

Wir haben uns bewusst für das Induktions-Kochfeld Gorenje IT321BCSC* mit zwei Kochfeldern entschieden. Dieses Induktions-Kochfeld hat mehrere für uns wichtige Vorteile gegenüber anderen Produkten. Zum einen verfügt das hintere der beiden Kochfelder über eine Booster-Funktion, so dass wir mit rund 3 Kilowatt (kW) arbeiten können und so schnell Wasser zum Kochen bringen können. Zum Vergleich, ein normaler Küchen-Wasserkocher kocht mit rund 2,5 Kilowatt (kW), somit verfügt das hintere Kochfeld über ein Niveaus eines Wasserkochers.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die maximale Leistungsaufnahme des Induktions-Kochfelds elektronisch auf 3,6 oder 3,0 oder 2,7 oder 2,4 Kilowatt (kW) zu limitieren. Dies ist von großer Bedeutung, um den Wechselrichter nicht zu überfordern. Wenn zum Beispiel ein Wechselrichter mit einer maximalen Leistung von 2.000 Watt verbaut wäre und beide Kochfeldern bei gleichzeitiger Nutzung etwa 3.000 Watt an Strom benötigen, würde der Wechselrichter aufgrund der Überforderung aussteigen. Aus diesem Grunde ist eine elektronische Begrenzung der maximalen Stromaufnahme des Kochfeldes von Vorteil.

Induktions Kochfeld zur Verbesserung der Autarkie im Wohnmobil

Bei Fritz Berger* sowie bei Camping Wagner* findest du eine große Auswahl an Equipment, um dein Wohnmobil auszustatten. 

TIPP

Darüber hinaus nutzen wir temperaturstabile Silikonmatten* welche wir unter die Töpfe und Pfannen legen. Diese verhindern erfolgreich das Verrutschen der Töpfe während des Kochens, insbesondere bei nicht optimaler ebener Standfläche des Wohnmobils. Die Silikon-Unterlagen sind in der Regel bis 230°C temperaturstabil welches völlig ausreicht.

Die Frage mit welchem Energieträger du das Wohnmobil beheizen möchtest, muss du bereits bei der Planung beziehungsweise der Konfiguration des Wohnmobils berücksichtigen. Die Wahl des Energieträgers Gas oder Diesel ist vor dem Hintergrund der Autarkie im Wohnmobil von großer Bedeutung.

Heizen mit Diesel oder Gas – Autarkes Wohnmobil

Im vorigen Abschnitt, in dem wir das Kochen mit Strom oder Gas miteinander verglichen haben, müssen wir jetzt entscheiden, ob wir das Wohnmobil mit Gas oder Diesel beheizen wollen.

Diesel ist ein Energieträger, der weltweit und flächendeckend an Tankstellen zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist Diesel nicht so explosiv wie Gas und steht dem Wohnmobil immer reichlich zur Verfügung.

Entscheiden wir uns für den Energieträger Gas, sind wir stets von lokalen Gasflaschen Händler abhängig. Auch die unterschiedlichen Adapter und Gasflaschen-Standards kommen erschwerend hinzu. Darüber hinaus müssen wir das Gassystem im Wohnmobil regelmäßigen externen Kontrollen unterziehen sowie aus Sicherheitsgründen Gaswächter im Wohnmobil installieren.

Wenn du das Gas ausschließlich zum Kochen verwendest, kommst du recht lange mit einer 11 kg Gasflasche aus. Heizt du dagegen auch das Wohnmobil mit Gas, leeren sich die Gasflaschen bereits nach wenigen Tagen Wintercamping.

Durchschnittlichen Gas-Verbräuche

Gaskocher:   50 bis 150 g/h
Gasgrill:     300 bis 400 g/h
Gasheizung: 150 bis 500 g/h

An diesen Werten können wir erkennen, dass wenn wir ausschließlich mit Gas kochen, die Autarkie nicht eingeschränkt wird. Heizen wir allerdings auch mit Gas, wird sich unsere Gasflasche bei Reisen innerhalb von Nordeuropa im Frühjahr, Herbst oder auch im Winter recht schnell leeren.

Im Frühling oder Herbst, kommt man mit einer 11,5 kg Gasflasche abhängig vom Reiseverhalten in der Regel zwischen 5 und 10 Tage aus, im Winter dagegen nur 3 bis 4 Tage.

Fazit

Wir haben uns aus Gründen der Autarkie für die Eliminierung des Energieträgers Gas entschieden. Diesel steht uns weltweit zur Verfügung steht. Unsere Reiserouten möchten wir nicht an das Gasflaschen-Händlernetz anpassen. Insbesondere im Winter müssten wir beim Heizen mit Gas, unsere Gasflaschen nach einigen wenigen Tagen erneut austauschen.

Da wir uns auch für das Kochen mit Strom entschieden haben, fiel es uns leicht den Energieträger Gas vollständig aus dem Wohnmobil zu eliminieren. Aufgrund der Tatsache, dass wir mit Diesel heizen und mit Strom kochen, konnten wir unsere gewünschte Autarkie erreichen. Die individuelle Ermittlung der Autarkie, könnt Ihr über unseren Konge-Autarkie-Rechner ermitteln. Die Wahl des Energieträgers für das kochen beeinflusst somit auch wie autark das Wohnmobil am Ende ist.

Trenntoilette oder Chemietoilette – Autarkes Wohnmobil

Auch die Wahl der Wohnmobil Toilette beeinflusst die Autarkie maßgeblich. Wir werden hier auf zwei Arten von Toiletten im Detail eingehen. 

Kassettentoilette / Chemietoilette

Die aktuell am meisten verbreitete Kassetten-Toilette* verfügt über einen festen installierten Sitz, einer elektrischen Wasserspülung sowie einer herausziehbare Fäkalien-Kassette besteht. Die Fäkalien-Kassette wird nach Reinigung mit speziellen Chemikalien wie zum Beispiel mit Aqua Kem Blue Sachets* von Thetford und ein wenig Wasser versehen. Die Chemikalien sorgen dafür, dass eine Geruchsbildung vermieden wird.

Zwecks Vermeidung von üblen Gerüchen innerhalb des Wohnmobils, lässt sich in den meisten Fällen zusätzlich noch ein SOG-Entlüftungssystem* installieren. Das Entlüftungssystem erzeugt während der Toilettennutzung mit Hilfe eines Lüfters einen kleinen Unterdruck, so dass die Gerüche nicht in den Wohnraum gelangen können.

Die Nachteile der Chemie-Toilette beziehungsweise der Kassettentoilette besteht darin, dass bei Nutzung von zwei Personen wir alle zwei bis drei Tage die Kassette entleeren müssen. Dies kann und darf aus Umweltschutzgründen ausschließlich an den dafür vorgesehenen Entsorgungsstationen erfolgen. Diese Entsorgungsstationen befinden sich an Campingplätzen oder auch an ausgewiesenen öffentlichen Entsorgungsstationen. Diese findest du häufig an Autobahnraststätten. In den skandinavischen Ländern beispielsweise findest du in allen größeren Orten solche Entsorgungsstationen.

Der Nachteil der Chemietoiletten liegt somit auf der Hand. Wir müssen alle 2-3 Tage eine Entsorgungsstation aufsuchen beziehungsweise ein Campingplatz anfahren.

Darüber hinaus ist es nicht immer angenehm, die Kassette alle drei Tage zu entleeren. Desweiteren benötigst du eine nicht zu unterschätzende Menge an Wasser für die Toilettenspülung, auch dies schränkt unsere Autarkie im Wohnmobil ein.

Die Wahl der Art der Toilette beeinflusst sehr stark wie autark das Wohnmobil am Ende sein wird.

Bei Fritz Berger* sowie bei Camping Wagner* findest du eine große Auswahl an Equipment, um dein Wohnmobil auszustatten. 

Trenntoilette / Trockentoilette mit Rührwerk

Diese Art der Toilette trennt von Beginn an die festen Fäkalien vom Urin. Ein speziell geformter Sitz ermöglicht die Trennung der flüssigen und festen Ausscheidungen. Dass Urin läuft hierbei in einen separaten Behälter, den wir alle paar Tage entsorgen müssen. Die Reichweite der Urinbehälter hängt von der Kapazität des Urinbehälters ab, zwei Personen kommen in der Regel 3 bis 4 Tage damit aus.

Es wäre auch möglich den Urinbehälter an den Grauwassertank anzuschließen, so dass auch die Entleerung alle drei bis vier Tage entfallen würde.

Die festen Fäkalien werden dagegen in einem zweiten Behälter aufgefangen, welcher mit saugfähigem Material gefüllt ist und mit einem Rührwerk versehen ist. Vor erstmaliger Nutzung dieser Toilette, legen wir den Behälter mit einem saugfähigen Material aus, hierzu eignet sich sehr gut zum Beispiel die Kokosfaserziegel*. Durch die Vermischung der festen Ausscheidungen mit den Kokosfasern wird den Fäkalien die Feuchtigkeit entzogen. Es eignet sich aber auch Sägemehl, Katzenstreu und Rindenmulch für diesen Zweck, die besten Erfahrungen haben wir allerdings mit den Kokosfaserziegeln gemacht.

Der große Vorteil einer Trenntoilette (Trockentoilette) besteht darin, dass durch die Trennung der Ausscheidungen ein Fäulnisprozess vermieden wird und somit grundsätzlich Gerüche vermieden werden. Auch Urin ist geruchsneutral und vor allem keimfrei.

Darüber hinaus ist bei einer Trenntoilette kein Wasser zur Spülung sowie keine Chemikalien zur Geruchsvermeidung notwendig. Der größte Vorteil liegt aber darin, dass die Reichweite einer Trenntoilette bezogen auf zwei Personen bei 4 bis 5 Wochen liegt. Diese Reichweite war für uns das ausschlaggebende Argument in unser Wohnmobil eine Trenntoilette einzubauen. Nach etwa 4-5 Wochen Nutzung entsorgen wir den Inhalt des Feststoffbehälters über den Hausmüll. Die Trenntoilette unterstützt die gewünschten Autarkie maßgeblich.

Zusammenfassung

Die Trockentoilette beeinflusst signifikant die Autarkie des Wohnmobils. Wenn du dir ein autarkes Wohnmobil konfigurieren möchtest, kommst du an einer Trenntoilette bzw. Trockentoilette nicht vorbei.

Wir haben uns konkret für die Nature´s Head mit Spider Handl* der Firma ToMTuR entschieden, da sie über ausreichend große Vorratsbehälter verfügt und bereits fix und fertig geliefert wird. Wir müssen lediglich noch den Abluftschlauch und ein 12 Volt-Lüfter anschließen und die Trenntoilette am Boden befestigen. Der Urinbehälter hat eine Kapazität von 8.3 Liter und der Feststoffbehälter hat eine Kapazität von 26 Liter.

Nature`s Head Trenntoilette mit Spider Handle*

Nature`s Head Trenntoilette mit Fußkurbel*

OGO Kompakte Trenntoilette mit elektrischem Rührwerk*

Wir haben dir einen Überblick hinsichtlich einer Wohnmobil-Ausrüstung erstellt. Wenn du planst ein Wohnmobil auszurüsten oder du wissen möchtest welche Gegenstände auf einer Wohnmobil-Reise mitgenommen werden sollten, bist du hier richtig. Auch ist es dort möglich die Ausrüstung-Liste als pdf-Datei herunterzuladen.

Bei den beiden großen Campingversandhäusern Camping Wagner* und Fritz Berger* findest du eine große Auswahl an Equipment, um dein Wohnmobil auszustatten.

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