Fotokurs – Filter in der Fotografie

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Erfahre in diesem Fotokurs alles über die ND-Filter und Polfilter in der Fotografie und setze diese optimal ein.

Egal wo ich hingehe und was ich fotografieren möchte, Filter habe ich immer dabei. Sie sind mir sogar so wichtig, dass als ich extra einen Freund mit neuen Filtern habe einfliegen lassen, als ich meine Filtertasche blöderweise an einem tollen Wasserfall in Patagonien vergessen hatte (der Freund war natürlich ein netter Zusatz). Ich erkläre dir in diesem Beitrag, warum mir die kleinen Glasscheiben so wichtig sind und wie ich die verschiedenen Filterarten für unterschiedliche Szenarien am besten einsetze.

Die Filterarten – Fotokurs Filter in der Fotografie

Filter gibt es wie Sand am Meer. Es gibt sie in allen verschiedenen Farben und mit den unterschiedlichsten Effekten. Ihr könnt Filter für die Unterwasserfotografie, für die Professionale Filmproduktion und wissenschaftliche Anwendungen finden. Auch Filter, die dem Bild ein Mosaik-Effekt oder Unschärfe hinzufügen (Warum? Keine Ahnung), lassen sich im Fotogeschäft finden. Ich möchte mich aber hier auf die zwei wichtigsten Filterarten beschränken, die meiner Meinung nach, in keiner Fototasche fehlen dürfen: Der Polfilter und der ND-Filter sind elementar in der Fotografie.

Polfilter / Fotokurs Filter in der Fotografie

Ein Polfilter, bzw. Polarisationsfilter, ist wie der Zauberstab eines Fotografen. Er ist ein spezielles Filter, das vor deine Kameraobjektive geschraubt wird. Dieses kleine, aber mächtige Accessoire hilft dabei, störende Reflexionen auf nichtmetallischen Oberflächen zu minimieren und die Farben in deinen Fotos kräftiger erscheinen zu lassen. Wenn du schon einmal durch eine polarisierte Sonnenbrille geschaut hast und bemerkt hast, wie die Farben intensiver wirken, dann verstehst du bereits die Grundidee eines Polfilters.

Wie kann ein Polfilter in der Fotografie verbessern?

Stell dir vor, du fotografierst eine Landschaft: ein glitzernder See, ein wolkenloser Himmel und saftig grüne Bäume. Ohne Polfilter könnten sich störende Reflexionen auf der Wasseroberfläche oder den Blättern einschleichen und das Bild trüben. Hier kommt der Polfilter ins Spiel. Indem er diese Reflexionen minimiert, kannst du die klare Schönheit der Szene einfangen, so als ob du einen Zauberstab geschwungen hättest, der Unreinheiten verschwinden lässt.

Aber das ist noch nicht alles. Ein Polfilter kann in der Fotografie auch helfen, den Himmel intensiver blau erscheinen zu lassen, besonders an einem sonnigen Tag. Er verstärkt den Kontrast zwischen den Wolken und dem Himmel, was zu einem dramatischen Effekt führt. Das Ergebnis? Ein Foto, das deutlich lebendiger und wirkt.

Als Beispiel habe ich zwei Bilder eines Wasserfalls aus Patagonien mitgebracht. Das linke Bild wurde ohne Polfilter aufgenommen, während das rechte Bild mit Filter entstanden ist. Im direkten Vergleich fällt auf, dass die Farben im rechten Bild deutlich kräftiger wirken, da die Reflexionen auf den nassen Blättern größtenteils herausgefiltert wurden. Außerdem bekommen wir ein gesättigteres Blau im kleinen See unter dem Wasserfall.

Wasserfall im Dschungel mit und ohne Polfilter - Fotokurs Filter in der Fotografie

Funktionsweise des Polfilters

Ein Polfilter filtert linear polarisiertes Licht aus den einfallenden Lichtstrahlen mittels mikroskopisch kleinen Antennen heraus, die für eine destruktive Interferenz der Wellen sorgen. Linear polarisiertes Licht verschiedener Orientierungen kann durch Drehung des Filters in seiner Halterung “weggezaubert” werden. Linear polarisiertes Licht entsteht bei der Reflexion an verschiedenen Grenzflächen, wie die Wasseroberfläche oder aber auch die Atmosphäre. Der Polfilter stellt ein wichtiges Zubehör in der Fotografie dar.

Quelle: www.baumer.com

Neutral-Densitiy (ND)-Filter – Fotokurs Filter in der Fotografie

ND (Neutraldichtefilter) sind im Kern Sonnenbrillen für deine Kamera. Die Filter helfen dabei, die Menge des einfallenden Lichts zu kontrollieren, um längere Belichtungszeiten zu ermöglichen ohne das Bild überzubelichten und ohne die Blende des Objektivs unangenehm klein zu stellen und Beugungsunschärfe zu riskieren.

Wie können ND-Filter deine Fotos verbessern?

Stell dir vor, du stehst an einem rauschenden Fluss und möchtest das Wasser in einem sanften, seidigen Fluss darstellen – ein klassischer Effekt von Langzeitbelichtungen. Hier kommt der ND-Filter ins Spiel. Indem er das Licht reduziert, kannst du die Belichtungszeit verlängern, ohne dass das Bild zu hell wird. Das Ergebnis? Das Wasser wird zu einer weichen, glatten Decke, die sich über dein Bild erstreckt.

Fließendes Wasser mit ND-Filter aufgenommen - Fotokurs Filter in der Fotografie

Aber das ist nicht alles. ND-Filter sind auch perfekt, wenn du bei hellem Licht eine große Blendenöffnung verwenden möchtest, um einen unscharfen Hintergrund zu erzeugen. Das ist vor allem in der Filmproduktion oder in der Portraitfotografie interessant, also eher nicht mein Steckenpferd.

Die verschiedenen Abstufungen beim ND-Filter

Die Stärke des Effekts der Lichtreduktion wird entweder in Blendenstufen oder in der Form “ND” + Faktor für die Belichtungszeit angegeben. Ich habe dir hier eine Übersicht über die geläufigsten ND-Filter und einigen Belichtungszeiten zusammengestellt:

ND-Filter / Ausgangs-Belichtungszeit1/1000 s1/500 s1/250 s1/125 s1/60 s1/30 s
ND8: 3 Blenden1/125 s1/60 s1/30 s1/15 s1/8 s1/4 s
ND16: 4 Blenden1/60 s1/30 s1/15 s1/8 s1/4 s1/2 s
ND32: 5 Blenden1/30 s1/15 s1/8 s1/4 s1/2 s1 s
ND64: 6 Blenden1/15 s1/8 s1/4 s1/2 s1 s2 s
ND128: 7 Blenden1/8 s1/4 s1/2 s1 s2 s4 s
ND256: 8 Blenden1/4 s1/2 s1 s2 s4 s8 s
ND512: 9 Blenden1/2 s1 s2 s4 s8 s16 s
ND1000: 10 Blenden1 s2 s4 s8 s16 s32 s

Verkauft werden ND-Filter entweder einzeln oder in Sets mit verschiedenen ND-Stufen. Ich selbst habe nur einen einzigen ND1000-Filter, da ich in der Kombination aus Variation der Blende und ISO meistens schon die gewünschte Belichtungszeit erreichen kann. Wenn du aber flexibel sein möchtest, kannst du deinem Repertoire neben dem ND1000-Filter auch beispielsweise einen ND64-Filter hinzufügen.

Sonderform variabler ND-Filter

Als Sonderform des ND-Filters gibt es auch noch die Möglichkeit eines variablen ND-Filters. Bei diesem kann durch Drehung einer der zwei Bestandteile die durchgelassene Lichtintensität variabel eingestellt werden.

Möglich ist dies durch die Verwendung zweier Polfilter, die gegeneinander verdreht werden können. Wie weiter oben gezeigt filtern Polfilter linear polarisiertes Licht heraus. Werden nun zwei Polfilter hintereinander geschaltet, wandelt der erste Filter das größtenteils umpolarisierte Licht in linear polarisiertes Licht um. Nun entscheidet der Winkel θ des zweiten zum ersten Polfilter, wie stark der Effekt der Helligkeitsminderung gemäß folgender Formel und Grafik ist:

Funktionsprinzip eines variablen ND-Filters - Fotokurs Filter in der Fotografie
Quelle: FAU Erlangen, Lehrstuhl für Photonische Technologie

I(θ) ist hierbei die resultierende Lichtintensität abhängig von θ und I(0) ist die Ausgangsintensität, also das einfallende Licht.

Die verschiedenen Filterarten – Fotokurs Filter in der Fotografie

Die Theorie hinter den beiden Filterarten haben wir nun hinter uns, jetzt geht es um die Auswahl eines geeigneten Filtersystems. Grundsätzlich lassen sich die beiden Kategorien Rundfilter und Rechteckfilter unterscheiden, die beide Vor- und Nachteile besitzen.

Rundfilter sind grob gesagt

  • günstiger,
  • kleiner/leichter,
  • gefährdet, Vignette zu erzeugen,
  • nicht ganz so cool von der Optik

während Rechteckfilter

  • teuer,
  • größer/schwerer,
  • nicht gefährdet für Vignetten,
  • verdammt gut aussehend

sind. Ein weiterer Vorteil von Rechteckfiltern liegt auch darin, dass sogenannte Grauverlaufsfilter verwendet werden können (im linken Bild die oberen Filter). Dieser ermöglicht einen sanften Helligkeitsabfall entweder oben oder unten im Bild. Dies ist besonders nützlich bei beispielsweise Sonnenuntergängen am Meer, bei denen der Himmel deutlich heller als der Vordergrund ist.

Mein Filtersystem – Fotokurs Filter in der Fotografie

Ich selbst nutze bewusst KEINE Rechteckfilter. Mir persönlich ist das Set zu klobig, um es entspannt auf Reisen und im Rucksack immer dabei zu haben. Der Vorteil des Grauverlaufsfilters ist mit modernen Kameras außerdem kaum noch relevant. Wer mit seiner Kamera im RAW-Format fotografiert, kann den Effekt einfach mit Lightroom oder einem ähnlichen Bildbearbeitungsprogramm mittels eines linearen Belichtungsverlaufs nachahmen.

Was mich aber besonders von Rechteckfiltern fern hält ist die Menge an Montageschritten. Die Kamera benötigt neben dem Halter meistens auch einen Adapterring, der auf das Objektiv geschraubt wird. Dies führt vor allem bei kleinen Objektivdurchmessern dazu, dass die Gegenlichtblende für den Adapter immer erst abgeschraubt werden muss. Erst zuletzt können die großen Rechteckfilter dann in die Halterung geschoben werden.

Magnetische Rundfilter

Ich habe vor einiger Zeit ein System entdeckt, was mich sofort begeistert hat: magnetische Rundfilter. Insbesonders dieses Set von K&F Concept hat mich wegen der einfachen Nutzung und der enthaltenen Filter überzeugt.

Polfilter und ND-Filter - Fotokurs Filter in der Fotografie

Das Konzept ist einfach. Der magnetische Adapterring wird vorne dauerhaft an das Objektiv geschraubt. Möchtest du nun einen ND-Filter montieren, musst du ihn nur vorne aufsetzen und der Filter sitzt bombenfest. Brauchst du nun zusätzlich einen Polfilter, kannst dun ihn einfach nach dem Lasagnen-Prinzip auf den ebenfalls magnetischen ND-Filter setzen. Dies funktioniert natürlich auch andersherum.

Gerade wenn ich aus versehen an den Fokusring gekommen bin, konnte ich super schnell meinen ND-Filter entfernen, um der Kamera genug Licht für den Autofokus zu geben. Außerdem habe ich so immer die Möglichkeit schnell zu schauen, wie das Bild mit einem Polfilter aussieht, indem ich diesen kurz “drangeklatscht” habe.

Aber Achtung! Bei Brennweiten unter 17 mm ist eine leichte Vignette bei mehr als einem montierten Filter sichtbar, was der kleinen Bauform geschuldet ist. Für mich ist das nicht so schlimm, da dies in der Nachbearbeitung leicht zu korrigieren ist und du musst dir überlegen, wie oft du mit mehr als einem Filter im Ultraweitwinkel-Bereich unterwegs bist. Bei mir kommt es zumindest selten genug vor, dass ich ganz auf die Rechteckfilter verzichten kann.

Fazit – Fotokurs Filter in der Fotografie

Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Fotokurs einen Überblick über die verschiedenen Filterarten und Bauweisen geben. Mit dem Filtersystem von K&F Concept fahre ich seit inzwischen über einem Jahr sehr gut aber schreibe gerne in die Kommentare, welches System du nutzt oder planst zu nutzen. So bleiben wir alle up-to-date ;).

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Fotokurs Komposition & Balance in der Fotografie

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